71 Min. Russisch.
2013 starb Dima Ilukhin, Cousin des Regisseurs und Soldat der russischen Armee, im Einsatz in der nordkaukasischen Republik Dagestan. Er war 21 Jahre alt.
Das Ereignis markiert den Ausgangspunkt für Abaturovs Reflexion über das Militär. In Sibirien begleitet er die Ausbildung neuer Rekruten: Man verabschiedet sich von Müttern und Freundinnen, lernt die Funktionen einer Kalaschnikow, übt das Granatenwerfen und Erste Hilfe.
Während Dimas Eltern versuchen, die Leere zu überwinden, müssen seine ehemaligen Kameraden weiter ins Gefecht ziehen. Auch sie haben erlebt, dass der Krieg Verluste bringt. Manche träumen von dem toten Freund.
Die Anwärter auf neue Plätze hingegen sind noch dabei, sich ihre Stärke zu beweisen. Die Härtesten bewerben sich um Aufnahme in die „Speznas“, die Spezialeinheiten des russischen Militärs. Von 112 Rekruten, die sich der brutalen Prüfung stellen, erhalten 34 schließlich das Recht, die ikonische rote Mütze zu tragen. Wenn sie und ihre Kameraden am Ende von einem riesigen Flugzeugbauch geschluckt werden, der sie an die Front bringen soll, dann erst sieht man, ganz kurz nur, die Besorgnis in ihren Gesichtern aufblitzen. (Marie Kloos)
Alexander Abaturov wurde 1984 in Novosibirsk (ehemalige Sowjetunion, heute Russland) geboren. Nach einem Studium der Kommunikationswissenschaft an der Staatlichen A.-M.-Gorki-Universität in Jekaterinburg war er zunächst als Journalist tätig. 2010 schloss er ein Filmstudium an der L’École documentaire im französischen Lussas ab. 2013 drehte Abaturov den mittellangen Dokumentarfilm Sleeping Souls. Syn ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm.