166 Min. Dari.
Das historische afghanische Epos Hamas-e eshq erzählt von einer zwei Generationen währenden Familienfehde, die auf dem Buzkaschi-Feld und dem Rücken eines Liebespaares ausgetragen wird. Sharif (Nemat Arash) und Mazari (Sabera Arash) widersetzen sich den Erwartungen ihrer Familien, zahlen einen hohen Preis dafür und erinnern darin an Romeo und Julia. Nach einem Fluchtversuch geraten sie zwischen die Fronten der beiden Buzkaschi-Dynastien, die von ihren Vätern (Asadullah Aram, Qader Faroukh) angeführt werden. Pari (Yasamin Yarmal), die beste Freundin der waghalsigen Mazari, singt im Film ein inzwischen berühmt gewordenes Volkslied über die roten Tulpen, die in Mazar-e Sharif, wo der Film gedreht wurde, jeden Frühling in kurzer Blüte stehen. (Für einen Nachdreh dieser Szene musste das Team ein ganzes Jahr bis zum nächsten Frühling warten.) Weitere Figuren sind eine Gruppe von Banditen um den Anführer Rafiq Zarghar. Die Filmmusik bedient sich kunstvoller Tabla-Soli sowie Rabab- und Synthesizerklänge. Hamas-e eshq ist der beliebteste afghanische Film aller Zeiten und wird jedes Jahr zum Opferfest im Fernsehen ausgestrahlt. (Mariam Ghani / Sandra Schäfer)
Latif Ahmadi wurde 1950 in Kabul (Afghanistan) geboren. Er ist einer der produktivsten und bekanntesten Filmemacher Afghanistans. Er studierte Ingenieurwissenschaften an der Kabul Polytechnic University. In den frühen 70er Jahren gründete er zusammen mit Toryalai Shafaq und Juwansher Haidary die erste private Produktionsfirma in Afghanistan, Ariana Films. Die 90er Jahre verbrachte er im Exil in Moskau. 2001 kehrte er nach Afghanistan zurück, wo er bis 2013 das nationale Filminstitut und -archiv leitete. Für Ariana TV realisierte er kürzlich eine Fernsehserie über die afghanische Filmgeschichte.