25 Min. Telugu.
Der „Hit“ unter den Filmen Yugantars wird dieser kurze und improvisierte Spielfilm oft liebevoll genannt. Auf dem Höhepunkt der aktiven autonomen Frauenbewegung Indiens tat sich Yugantar – mit dem Ziel, die Diskussion und politische Praxis rund um häusliche Gewalt zu erweitern – mit dem feministischen Aktivismuskollektiv Stree Shakhti Sanghatana zusammen. Nach einem intensiven Austausch über die eigenen vielschichtigen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt verfassten die Mitglieder beider Kollektive ein Skript, das Themen wie Vereinsamung und Depression in den Vordergrund stellte. Sie entwickelten eine komplexe weibliche Figur, die beginnt, ihre Situation in Worte zu fassen und dabei Rückhalt in einer Frauenfreundschaft findet. Entgegen der festgefügten Filmrollen für weibliche Charaktere, wie sie in indischen Spielfilmen damals üblich waren, öffnet Idhi Katha Matramena die Figur der Frau als Opfer und Subjekt radikal. Der Film wurde vielfach gezeigt und unter feministischen Aktivist*innen diskutiert; seine eindringliche Botschaft erreichte unterschiedliche Zuschauer*innen. Das Vermögen des Films, Menschen mit unterschiedlichem Erfahrungungshintergrund anzusprechen, erscheint heute ebenso stark wie damals. (Nicole Wolf)
Produktion Yugantar. Produktionsfirma Yugantar (Bangalore, Indien). Regie Yugantar. Kamera Navroze Contractor. Montage Lawrence. Ton Deepa Dhanraj. Digitale Restaurierung Arsenal – Institut für Film und Videokunst. Mit Lalita K. (Ehefrau), Poornachandra Rao (Ehemann), Rama Melkote (Freundin).