93 Min. Englisch.
Kunst als Akt der Neuordnung des Gegebenen, als Stimme, die das umfasst, was zu sein scheint. DADDA – Poodle House Saloon ist der erste von fünf abendfüllenden Filmen, die im Saloon gedreht wurden. Sie sind Teil der 20-teiligen Reihe CSSC / DADDA Coach Stage Stage Coach / Donald And Daisy Duck Adventure, einer Pseudo-Western-Serie und Meditation über medial vermittelte Gewalt. Im Laufe dieses ersten Films misshandeln, quälen und töten sich die im Saloon anwesenden Charaktere: Donald Duck, seine Frau Daisy Duck, ihre Tochter Bonkers, Nancy Reagan, Andy Warhol, John Wayne, Mini, Heidi, Poncho und die Cartwrights.
Der Saloon ist eine Nachbildung des Filmsets von Fassbinders Film Whity (1971), das auch schon im Italowestern-Klassiker Zwei glorreiche Halunken (1966) verwendet wurde, in dem Clint Eastwood mitspielt. Das Original-Set existiert heute noch in Mini-Hollywood, einer Westernstadt in Almería, Spanien, die in den 1960er- und 1970er-Jahren von amerikanischen Westernregisseur*innen als preiswerter Drehort genutzt wurde. Durch die Nachbildung des Sets entsteht eine kulturellere Rückbesinnung und Schichtung, die nun in DADDA – Poodle House Saloon eingeschlossen ist.
Paul McCarthy, geboren 1945 in Salt Lake City, USA, studierte bis 1969 Malerei am San Francisco Art Institute sowie im Anschluss Multimedia, Film und Kunst an der University of Southern California. Seine Skulpturen, Performances und Videos vermischen Hoch- und Subkultur und stoßen eine Analyse unserer grundlegenden Überzeugungen an. Sie lokalisieren die Traumata, die hinter dem Bühnenbild des American Dream lauern, und identifizieren ihre Gegenstücke im kunsthistorischen Kanon. Seit 18 Jahren unterrichtet er Performance, Video, Installation und Kunstgeschichte am New Genres Department der UCLA. Seine Arbeiten wurden weltweit gezeigt.
Damon McCarthy, geboren 1973 in Los Angeles, USA, wo er aufwuchs, schloss 1998 ein Filmstudium am California Institute of the Arts ab. Seit 18 Jahren arbeitet er als Co-Regisseur und Editor vieler komplexer performativer Videoinstallationen und Großprojekte eng mit seinem Vater, Paul McCarthy, zusammen. Ihre gemeinsamen Arbeiten wurden weltweit ausgestellt.