75 Min. Spanisch, Deutsch, Portugiesisch.
Nach langer Abwesenheit kehrt Ramira zu ihrer Familie zurück, einer Gemeinschaft deutschstämmiger Bauern im argentinischen Regenwald. Der Prozess der Wiederannäherung an ihren dreijährigen Sohn Matteo und an ihre Mutter, die ihn großgezogen hat, verläuft stockend. Ramira weiß nicht, wohin mit sich. Immer wieder zieht es sie in das Haus des verstorbenen Vaters, in dem sich Tauben eingenistet haben. In Fern von uns geht es um die atmosphärische Vermittlung von Gefühlszuständen bei der Wiederbegegnung einander naher und doch unendlich ferner Menschen. Um ihre Trauer über das, was war, was ist und was nicht ist. Eindringlich fängt die Tonspur das schwüle, von Insekten, Vogelstimmen und Donnergrollen erfüllte Klima ein, das wie Fieber auf allen lastet. Auch die Kühe sind krank – Geistern gleich treten sie mehrmals vor die Kamera, die Tiere und Landschaft in berückenden Bildern inszeniert. Dabei gelingt es den Regisseurinnen, lyrisch und unsentimental zugleich zu erzählen. Wenn Ramira und Matteo am Ende gemeinsam in dem alten Haus übernachten, hartgekochte Eier essen und es morgens zu schneien beginnt, scheint die Möglichkeit auf, dass auch wieder bessere Zeiten kommen. (Hanna Keller)
Verena Kuri wurde 1979 in Augsburg geboren. Sie studierte Filmregie an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Sie ist Gründungsmitglied der Nabis Filmgroup, einer Gruppe von Regisseur*innen, die sich für die Produktion von Arthouse-Filmen engagiert. Fern von uns ist ihr zweiter abendfüllender Spielfilm.
Laura Bierbrauer wurde 1980 in Darmstadt geboren. Sie studierte Sozialanthropologie an der Univerität Hamburg sowie Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Seit der Fertigstellung ihres Abschlussfilms Fantasmas de Capital und dem Masterabschluss ihres Anthropologiestudiums im Jahr 2010 lebt und arbeitet sie als Filmemacherin und Editorin in Buenos Aires. Fern von uns ist ihr erster abendfüllender Spielfilm.