5 Min. Japanisch.
Ein Tonbandgerät spielt ein Lied, das eine Geschichte über die steigende Zahl verlassener Häuser und Gebäude in Japan erzählt – im alten Stil des Noh, einer traditionellen japanischen Theaterform. Akiya zeigt keine Bilder von unbewohnten Gebäuden – diese aktuelle Geschichte dient vielmehr als konzeptioneller Ausgangspunkt. Der Text des Gedichts wird im Japanisch der archaischen Muromachi-Zeit (1333–1573) vorgetragen. Es basiert auf aktuellen Zeitungsartikeln und poetischen Fragmenten, auf Metaphysik und eigentümlichem Humor und verleiht der Stimme, die wir hören, Charakter und Persönlichkeit.
Das Lied wird eher mit der Maschine als mit dem Menschen assoziiert. Die Darstellerin wird zur Maschine und die Maschine zur Darstellerin. Indem die Arbeit die traditionelle Erzählform mit einer zeitgenössischen Interpretation des aktuellen Phänomens der desolaten Häuser konfrontiert, entsteht eine Zukunftsmythologie beziehungsweise ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Jonna Kina, geboren 1984 in Finnland, ist Künstlerin und arbeitet mit einer Vielzahl verschiedener Medien. Klang, Wahrnehmung und Imagination sind wesentliche Bestandteile ihrer Forschung und Praxis. Ihre Arbeit offenbart den Wert fiktionaler Standpunkte in nicht-fiktionalen Untersuchungen. Kinas Werke wurden ausgezeichnet und international in Museen und auf Filmfestivals gezeigt. Akiya ist ihr fünfter Kurzfilm.