Direkt zum Seiteninhalt springen

Zum Inhalt springen

Lucile Desamory in Zusammenarbeit mit Gustave Fundi & Glodie Mubikay

Vu de l’extérieur / Seen from the Outside
Belgien, Demokratische Republik Kongo, Luxemburg 2019

2-Kanal-Videoinstallation, 25 Min. Lingala, Französisch.

Mit Vu de l'extérieur geht Lucile Desamory der Frage nach, ob ein distanzierter Blick auf die eigene Kultur aus dem Inneren heraus möglich ist. Das Innere ist in diesem Fall Belgien und seine kulturellen Codes. Die Installation besteht aus einem Raum, dessen Eingang von einer Videoprojektion verdeckt wird. Nur für einen kurzen Moment während des projizierten Videos ist dieser sichtbar – die Grenze zwischen innen und außen wird verschleiert. Das Video zeigt Teile des Spielfilms Télé Réalité, den Desamory mit Glodie Mubikay und Gustave Fundi produziert hat: Drei kongolesische Frauen diskutieren über eine Reality-TV-Show, die sie während des Karnevals in Belgien drehen möchten. Im Raum hinter der Leinwand steht ein Überwachungsmonitor, auf dem seltsame Figuren in einem Haus zu beobachten sind, in dem die Bruderschaft der Blancs-Moussis von Stavelot tonnenweise Konfetti herstellt und lagert.

MESSAGES (Gouache auf Papier, 2019), eine Malerei von Desamory, die im Zusammenhang mit der Installation zu sehen ist, zeigt Gespräche der Regisseur*innen des Spielfilms auf langen Papierrollen. Da sie auf verschiedenen Kontinenten leben, trafen sich die drei nie persönlich, sondern tauschten sich über Messenger-Dienste und YouTube aus.

Produktion Lucile Desamory. Produktionsfirmen Lucile Desamory (Berlin, Deutschland), O2 Studios (Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo). Regie Lucile Desamory. in Zusammenarbeit mit Gustave Fundi, Glodie Mubikay. Buch Damien Desamory. Kamera Artur Castro Freire, Nikos Welter, Erick Kayembe. Montage Sophie Watzlawick. Musik Nicholas Bussmann. Sound Design Nicholas Bussmann. Ton Caleb Kayeye. Szenenbild Lucile Desamory, Glodie Mubikay, Gustave Fundi. Kostüm Lucile Desamory, Glodie Mubikay, Gustave Fundi. Co-Produzent*in Glodie Mubikay. Mit Anton Sifu Kabala (Evelyne), Ornella Mubeka (Niclèche), Belord Mulopo (Journaliste), Rachel Vungbo (Viviane), Tourst Tshipungidi (Le petit), Ursile Mpaka (Servante), Esther Ngalula (Receptionniste), Artur Castro Freire (The Green Head), Ruth Lehmann (The Green Head), Lionel Perrinjaquet (The Green Head), Lucile Desamory (The Heap), Ruth Lehmann (The Alien), Arnaud Liesse (The Alien), Nikos Welter (The Alien).

Lucile Desamory, geboren 1977 in Brüssel, Belgien, lebt und arbeitet in Berlin. Sie interessiert sich für die Grenzen der Wahrnehmung, für das „Zuviel“, das Esoterische, das Verfälschte – für die verworfenen Erzählungen. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie Film, Malerei, Zeichnung, Stickerei, Collage und ihre Stimme. Die Techniken verbindet sie zu größeren Geweben, wie Videoinstallationen, Filme und Performances. Viele Projekte entstehen als Kollaborationen. Ihre Filme und Kunstwerke wurden international gezeigt.

Glodie Mubikay wurde 1992 in Kinshasa, Kongo, geboren. Sein Ziel als Produzent ist es, die kongolesische Kultur zum Sprechen zu bringen. Dabei konzentriert er sich auf Themen des täglichen Lebens in Verbindung mit kongolesischen traditionellen Riten. 2009 nahm er an der Sommeruniversität für Kino in Lubumbashi teil. 2011 war er an den Dreharbeiten des Films Maquis beteiligt und seitdem arbeitet er als Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. 2012 gründete er zusammen mit Gustave Fundi und Ray Tambwe die Osimbi Oziki Studios, ein Forschungs- und Produktionslabor für audiovisuelle und darstellende Kunst. Sie produzieren Spiel- und Dokumentarfilme sowie experimentelle Videos. Derzeit arbeitet er an seinem nächsten Dokumentarfilm.

Gustave Fundi, geboren 1988 in Lubumbashi, Kongo, arbeitet als Regisseur, Produzent, Schauspieler und Drehbuchautor. Er möchte mit seiner Arbeit der Welt die überlieferte und aktuelle kongolesische Kultur näherbringen. Inspiriert von kongolesischer Geschichte, Mythen und Legenden schafft er Welten, die zwischen Horror, Science Fiction und Fantasy oszillieren. 2010 drehte er seinen ersten Kurzfilm Mampocha. Ab 2011 nahm er an mehreren Workshops für junge Filmemacher*innen teil. Zusammen mit Glodie Mubikay und Ray Tambwe gründete er 2012 die Osimbi Oziki Studios. Gemeinsam produzieren sie Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme.

Filme

Lucile Desamory: 2006: Countdown to Nothing (10 Min.). 2007: Haut les Coeurs (15 Min.). 2010: Dark Matter (13 Min.). 2011: Foules (dans l’atelier de Christophe Berhault) (16 Min.). 2013: ABRACADABRA (78 Min.). 2020: Télé Réalité. 2019: Vu de l'extérieur (Videoinstallation, 25 Min.).

Glodie Mubikay: 2015: Performance Robot de la poste (5 Min.). 2020: Télé Réalité.

Gustave Fundi: 2011: Mampocha (16 Min.), Taxi-Rouge (11 Min.), Maquis. 2012: Géographiste, Jeux (8 Min.), La Terreur de Zuba (46 Min.). 2013: Sweet et Sexy (22 Min.), Ndoto (21 Min.), N’Tsiku (23 Min.). 2014: Mikoshi (22 Min.), Jaribu (22 Min.), Ramazani (20 Min.). 2015: Munya (19 Min.), Ubatizo (20 Min.), Performance du Robot de la Poste (5 Min.). 2016: Requiem de la vie (19 Min.), Ah…! (18 Min.). 2017: Micro Billard (10 Min.). 2018: Rumeur (4 Min.), MaSoeur (3 Min.), Calomnie (3 Min.), Papa (4 Min.), Ubatizo, la genèse du mal (4 Min.). 2019: Kampirimposhi (22 Min.), Nuits d’Enfer (15 Min.), L’art dans l’âme (11 Min.). 2020: Télé Réalité.

Fotos: © Lucile Desamory, Glodie Mubikay, Gustave Fundi

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur