4-Kanal-Videoinstallation, 37 Min. Englisch.
NDN Survival Trilogy vereint drei Kurzfilme von Thirza Cuthand, die sich mit extraktivem Kapitalismus und dessen Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung Kanadas befassen. Cuthand praktiziert eine eigenwillige, queere Filmsprache und verbindet Themen von Fruchtbarkeitsbehandlungen über Fetische bis hin zu dysto-utopischen Entkolonisierungserzählungen.
Extractions stellt Rohstoffförderung in Beziehung zur boomenden Pflegekind-Industrie. Während Cuthand darüber nachdenkt, wie diese Industrien ihr Leben beeinflussen, überlegt sie, ihre Eizellen einfrieren zu lassen, um ein indigenes Baby zu bekommen. In Less Lethal Fetishes sinniert sie, mit einem latenten Gasmaskenfetisch kämpfend, über kunstweltpolitische Kontroversen: Auch sie als Künstlerin, verstrickt in eine Kunst- und Filmindustrie, die von schmutzigen Geldgebern gestützt wird, trägt eine Mitschuld an Repression und Umweltverschmutzung. Reclamation ist ein futuristischer Kurzfilm über drei indigene Überlebende, die auf der Erde zurückgelassen wurden, nachdem die Weißen den zerstörten Planeten Richtung Mars verlassen haben. Scheinbar dystopisch, ist der Film doch voller Hoffnung und Humor und befasst sich mit möglichen Lösungen für die aktuellen Krisen.
In Kooperation mit der Botschaft von Kanada.
Thirza Cuthand wurde 1978 in Regina, Kanada geboren. Seit 1995 dreht sie kurze, experimentelle Videos und Filme über Sexualität, Wahnsinn, Queer Identity und Liebe sowie Indigenität, die international auf Festivals und in Galerien gezeigt wurden. 2005 schloss sie ihr BFA-Studium mit dem Schwerpunkt Film und Video an der Emily Carr University of Art and Design ab und 2015 ihren MA in Medienproduktion an der Ryerson University. Sie hat drei Drehbücher geschrieben und war als Performerin tätig. Sie ist von Plains Cree- und schottischer Abstammung, Mitglied der Little Pine First Nation und wohnt derzeit in Toronto.