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14.06.2021 21:30 OmEU Open Air Kino HKW (Tickets)

Obwohl sie damit ihr Leben riskierten, nahmen Häftlinge in Konzentrations- und Vernichtungslagern Fotos auf. Es gelang ihnen sogar, die Filmdosen hinauszuschmuggeln. Die Hoffnung indes, damit die Weltöffentlichkeit aufzurütteln, erfüllte sich nicht. 
Christophe Cognet schaut sich diese Fotografien in À PAS AVEUGLES mit ruhigem Blick an. Der Regisseur fährt unter anderem nach Ravensbrück, Dachau und nach Auschwitz-Birkenau. Im Gepäck hat er Glasplattenabzüge von den Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Zu sehen gibt es mal eine Krankenstation, mal einen Appellplatz, mal die versehrten Gliedmaßen weiblicher Häftlinge.
Selbst die unmittelbaren Momente vor und nach dem industriellen Morden hat der griechische Häftling Alberto Errera festgehalten, wenn auch nur schemenhaft.
 Mehrmals überlagern sich historische Aufnahme und heutiger Ort. Die Wirkung ist gespenstisch: Sobald die Besucher*innen der Gedenkstätten hinter den Glasplatten vorbeigehen, sieht es aus, als lösten sich die Abgebildeten aus ihrer schwarz-weißen Fixierung, um sich als farbige Schemen in Bewegung zu setzen. (Cristina Nord)

Christophe Cognet, geboren 1966 in Marseille, Frankreich. Er absolvierte ein Filmstudium und hat sich als Autor und Filmemacher mehrmals mit NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern beschäftigt, u.a. in Parce que j'étais peintre, l'art rescapé des camps nazis (2014). Sein Buch „Éclats” (2019) diente als Inspiration für À PAS AVEUGLES.

Produktion Raphaël Pillosio. Produktionsfirma L'atelier documentaire (Bordeaux, Frankreich). Regie, Buch Christophe Cognet. Kamera Céline Bozon. Montage Catherine Zins. Sound Design Nathalie Vidal. Ton Marc Parisotto. Regieassistenz Ada Gudzinski. Produktionsleitung Maria Bicharska. Ausführende*r Produzent*in Raphaël Pilosio. Co-Produzent*in Robert Cibis. Co-Produktion Oval Media. Mit Christophe Cognet, Tal Bruttmann, Corinne Halter.

Weltvertrieb mk2 Films

Filme: 1997: Gongonbili, de l’autre côté de la colline (63 Min.). 2000: L’affaire Dominici par Orson Welles (52 Min.). 2002: La planète perdue (51 Min.). 2004: L’atelier de Boris (76 Min.). 2005: Quand nos yeux sont fermés (55 Min.). 2008: Les anneaux du serpent (45 Min.). 2014: Parce que j'étais peintre, l'art rescapé des camps nazis / Because I was a Painter: Art that survived Nazi camps (104 Min.). 2017: Sept mille années (15 Min.).

Bonusmaterial

Christophe Cognet (director)

© Emmanuelle Marchadour

Cristina Nord im Gespräch mit dem Filmemacher Christophe Cognet (Französisch, 27:29 min)

Essay, Kommentar des Regisseurs und Kommentar von Georges Didi-Huberman über die Fotos

  • Still "À Pas Aveugles"

    Essay

    In „Heroische Bildakte“ macht sich Simon Rothöhler am Beispiel von À PAS AVEUGLES Gedanken über die Medialität und Historizität von analogen und digitalen Fotografien
  • Still "À Pas Aveugles"

    Kommentar des Regisseurs

    Christophe Cognet begründet die Notwendigkeit eines weiteren Films über die Shoah
  • Still "À Pas Aveugles"

    Hintergrund

    Der französische Kunsthistoriker und Philosoph George Didi-Huberman über die vier Fotos, die von Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz aufgenommen wurden

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