Direkt zum Seiteninhalt springen

Zum Inhalt springen

18.06.2021 21:30 OmEU Open Air Kino HKW (Tickets)

Joaquim steht am Ende seines Arbeitslebens. Er hat sich auf einen Deal mit seinem Arbeitgeber eingelassen und wird nach kurzer Arbeitslosigkeit früher in Rente gehen. Vorher muss er noch durch ein paar Pro-forma-Bewerbungen beweisen, dass er sich um Arbeit bemüht hat. Seine Tour führt ihn durch ländliche portugiesische Industriegegenden und in Fabriken, in denen Stillstand herrscht. Arbeit gibt es wenig, aber alle müssen irgendwie beschäftigt werden, notfalls durch staatliche Maßnahmen. In den 70er Jahren war Joaquim von hier aufgebrochen, um sein Glück in New York zu suchen. Dort war er Taxifahrer und Chauffeur und hat viel erlebt. New York als Rückprojektion und autobiografischer Bezugspunkt ist ein wichtiges Leitmotiv in diesem Film, der ein schönes Spiel zwischen Realität und Inszenierung betreibt. Joaquim hat Stil und strahlt Weltläufigkeit aus. Wenn er im 4:3-Format im Mercedes Elegance durch die Gegend fährt – stets gut frisiert und im auffällig gemusterten Hemd – erinnert er an einen US-Serienhelden der 70er. In seinem Leben war er vieles: Arbeiter, Migrant, Ehemann und Freund. Man würde sich freuen, gelegentlich zu hören, wie es ihm als Rentner ergeht. (Anna Hoffmann)

Susana Nobre, geboren 1974 in Lissabon, Portugal. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und arbeitet als Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin. Nach mehreren kurzen und dokumentarischen Arbeiten entstand 2018 ihr Spielfilmdebüt TEMPO COMUM.

Produktion João Matos. Produktionsfirma Terratreme Filmes (Lissabon, Portugal). Regie, Buch Susana Nobre. Kamera Paulo Menezes. Montage João Rosas, Susana Nobre. Sound Design Hugo Leitão. Ton João Gazua. Kostüm Nádia Henriques. Regieassistenz Diogo Allen. Produktionsleitung Emidio Barbosa. Ausführende*r Produzent*in João Matos. Mit Amindo Martins Rato, Maria Carvalho, Joaquim Veríssimo.

Filme: 2003: O Que Pode Um Rosto / Daycare Hospital (103 Min.), Estados da Matéria / It Would Have Been Simple (14 Min.). 2010: Lisboa – Província / Lisbon-Province (20 Min.). 2013: Vida Activa / Active Life (92 Min.). 2015: Provas, Exorcismos / Trials, Exorcisms (25 Min.). 2016: As Viagens Philosophicas / Tracking the Naturalists (50 Min., TV-Dokumentarfilm). 2018: Tempo Comum / Ordinary Time (64 Min.).

Bonusmaterial

Susana Nobre, director of "No táxi do Jack"

„Cinema by its nature has always to do with the real, but a reality that is transformed”

Anna Hoffmann im Gespräch mit der Filmemacherin Susana Nobre (Englisch, 7:40 min)

Essay und Regiekommentar zu "No táxi do Jack"

  • Still NO TÁXI DO JACK (Jack’s Ride)

    Essay

    In „Held der Arbeit“ beschreibt Matthias Dell, wie NO TÁXI DO JACK seinem Protagonisten die Würde wiedergibt
  • Still NO TÁXI DO JACK (Jack’s Ride)

    Kommentar der Regisseurin

    Susana Nobre über die verschiedenen Elemente ihres Films
Programm Forum 2021

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur