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Rewind & Play

Filmstill aus „Rewind & Play“. Eine Nahaufnahme des Gesichts von Thelonious Monk. Es glänzt, sein Blick ist intensiv. Das Bild ist im Videoformat aufgenommen.
Alain Gomis, REWIND & PLAY © ANDOLFI / SPHERE FILMS / INA
  • Regie

    Alain Gomis

  • Frankreich, Deutschland / 2022
    65 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Französisch, Englisch

Im Dezember 1969 wird Thelonious Monk in Paris vor seinem Konzert von einem Team des französischen Fernsehens gefilmt.
Das Material zeigt in erschreckender Weise, welchen Stereotypen Monk ausgesetzt ist und wie er versucht, sich ihnen zu entziehen.
REWIND & PLAY ist das Porträt eines Ausnahmekünstlers, der nur für seine Musik leben möchte, und mit einer lächerlichen und abstoßenden Reproduktionsanstalt für Klischees konfrontiert wird.
Die Fernsehaufnahmen entlarven sich als Phantasmen, sie zeigen, wie Karikaturen produziert werden. Von lächelnden Leuten, die voller Bewunderung sind, gleichzeitig taub, unsensibel, doppeldeutig und widerwärtig, die das Mikrofon halten, ohne zuzuhören, die staunen, ohne zu sehen.
Ein Versuch, den Blickwinkel einmal umzukehren.
Das Fernsehteam ist eine Zumutung. Als wäre Thelonious Monk auf einem anderen Planeten gelandet, wo ein Porträt von ihm entstehen soll, auf das er keinen Einfluss hat. Die Wiederholungen solcher schmerzhaften Erlebnisse haben ihn über die Jahre müde gemacht.
Zum Glück spielt er Klavier und bringt dadurch mehr zum Ausdruck als alles andere.
„Mir kommen die Tränen, wenn ich sehe, was mein Vater alles durchgemacht hat.“ (T.S. Monk Jr.)
(Alain Gomis)

Alain Gomis, geboren 1972 in Paris, Frankreich. Er studierte Kunstgeschichte und Film. Nach Video- und Kurzfilmen drehte er 2002 seinen ersten, mit dem Silbernen Leoparden in Locarno ausgezeichneten Spielfilm L’afrance. Sein letzter Film Félicité wurde 2017 im Wettbewerb der Berlinale präsentiert.

Produktion Anouk Khélifa, Arnaud Dommerc. Produktionsfirmen Sphere Films (Paris, Frankreich), Andolfi (Paris, Frankreich). Regie Alain Gomis. Montage Alain Gomis. Ton Matthieu Deniau. Koproduktion INA. In Zusammenarbeit mit ARTE France – La Lucarne, Les Films du Worso, Schortcut Films, Die Gesellschaft DGS, Studio Orlando. Mit Thelonious Monk.

Filme: 1996: Caramels et chocolats (12 Min.). 1998: Tout le monde peut se tromper (8 Min.). 1999: Tourbillons / Whirlwinds (13 Min.). 2002: L’afrance / As a Man (90 Min.). 2003: Petite lumière / Little Light (15 Min.). 2006: Ahmed (15 Min.). 2008: Andalucia (90 Min.). 2012: Aujourd'hui / Today (86 Min.). 2017: Félicité (129 Min.). 2022: Rewind & Play.

Bonusmaterial

  • Filmstill aus „Rewind & Play“. Eine Video-Aufnahme. Man sieht in Thelonious Monk in einem Fernsehstudio Klavier spielen.

    Essay

    In „Flucht in die Einsilbigkeit“ beschreibt Diedrich Diederichsen REWIND & PLAY als Film über die Gewalt, die Stereotype besonders afroamerikanischen Künstler*innen antun

  • Filmstill aus „Rewind & Play“. Eine Video-Aufnahme. Thelonious Monk sitzt an einem Klavier uns spielt. Hinter im sieht man Männer in Anzügen stehen, einer von ihnen klatscht. Auf dem Klavier steht ein Mikrofon.

    Konzeptnotiz

    Alain Gomis über seine Beweggründe, einen Film über Thelonious Monk zu machen

  • Filmstill aus „Rewind & Play“. Eine Video-Aufnahme. Thelonious Monk steht vor dunklem Hintergrund vor seinem Klavier. Ein paar Wassergläser stehen auf dem Klavier.

    Video

    Zusammenschnitt von Thelonious Monks Solo-Auftritten in der französischen Fernsehsendung „Jazz Portrait“ im Jahr 1969

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