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Es gibt keine Angst

Afraid Doesn’t Exist
Filmstill aus dem Film „Es gibt keine Angst“ von Anna Zett. Eine Person in schwarzer Kutte auf der rechten Seite, die eine Hand auf einen Schrank auf der linken Seite legt. Auf einer weiteren Schranktür in der linken unteren Ecke die Nummer 87.
© Anna Zett
  • Regie

    Anna Zett

  • Deutschland / 2023
    31 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch

Ein zu Ende gehender deutscher Polizeistaat ist das Setting für den pulsierenden Kurzthriller ES GIBT KEINE ANGST. Auf der Grundlage eigener Kindheitserlebnisse hat die Künstlerin Anna Zett Video- und Tonmaterial aus dem Berliner Archiv der DDR-Opposition zu einem intensiven, poetischen Archivdrama montiert. Zwischen Bild und Ton eröffnet der Film einen assoziativen Raum, um sich in heute schwer zugängliche Grenzerfahrung aufs Neue einzufühlen, und dokumentiert gleichzeitig einen für die deutsche Geschichte außergewöhnlich wirksamen Akt des politischen Widerstands. Vokal hochverdichtete Stimmen von einer Ostberliner Lyrikkassette von 1986 unterstützen die selbst stimmlose Erzählfigur – „ein erwachsenes Kind“ – bei der Reparatur ihrer eigenen Gefühlswelt, vielspurig untermalt von Untergrundmusik aus der späten DDR. Von Aufnahmen der Umweltbibliothek über Privatvideos und TV-Material führt der Film in unaufhörlicher Zuspitzung zur zweiten Besetzung der Berliner Stasi-Zentrale mit Hungerstreik im September 1990 und findet dort in eine ganz andere Stimmung.

Produktion Anna Zett. Produktionsfirma Anna Zett (Berlin, Deutschland). Regie Anna Zett. Montage Anna Zett. Musik Matti Gajek. Sound Design Jochen Jezussek.

Anna Zett ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Autorin. In ihrer zeitbasierten, analytischen, emotionalen und oftmals partizipatorischen Arbeit stellt sie Kontrollsysteme in Frage und Spiel und Dialog in den Mittelpunkt, um an Orten des Verlusts und der Zerstörung neue, lebendige Kontakte entstehen zu lassen. Ihre Suche nach feministischen Praktiken der Weltgestaltung konzentrierte sich in den letzten Jahren auf die persönliche Arbeit mit toxischen Hinterlassenschaften der DDR, woraus u.a. das Format „Postsozialistische Gruppenimprovisation“ hervorging. Anna Zetts Filme und Videos werden seit 2014 im internationalen Kunstkontext gezeigt.

Filme: 2014: Dinosaur.Gif (20 Min.), This Unwieldy Object (47 Min.). 2015: Circuit Training (12 Min.). 2019: Endarchiv (18 Min.). 2023: Es gibt keine Angst / Afraid Doesn’t Exist.

Bonusmaterial

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