Direkt zum Seiteninhalt springen

The Time That Separates Us

Filmstill aus dem Film "The Time That Separates Us" von Parastoo Anoushahpour. Arme und Unterkörper von zwei Personen, die auf einer Klippe hocken. Ein Stift in der Hand, eine Tasche auf dem Boden, unten eine Autostraße und blaues Meer.
© Parastoo Anoushahpour
  • Regie

    Parastoo Anoushahpour

  • Kanada / 2022
    35 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Arabisch, Englisch

Der Essayfilm umkreist die Geschichte von Lots Frau sowie die gleichnamigen mythologischen Stätten – antike Salzsteinformationen, die sich auf beiden Seiten einer umstrittenen Grenze am Toten Meer befinden. Geolog*innen vermuten, dass sie durch einen Vulkanausbruch unter Wasser entstanden, demselben Phänomen, das die historischen Städte Sodom und Gomorrha zerstörte. Gleichzeitig erzählt die biblische Version dieses geologischen Ereignisses von einer Gemeinschaft, die für ihre Abweichung von der sexuellen Norm bestraft wurde: Lots Frau hält sich nicht an die Bedingung ihrer Erlösung, schaut zurück, um die Zerstörung zu sehen, und erstarrt zur Salzsäule.
Im Verlauf des Films wird die Salzsäule zu einem Portal, durch das das heutige Jordan-Tal betrachtet werden kann. Ein Tal, das eine schwer militarisierte Grenze ebenso beherbergt wie komplexe touristische Infrastruktur und in dessen medial hochgradig aufbereitete politische Landschaft stigmatisierte Sphären von Begehren, Sexualität und Gender eingeschrieben sind. Das Drehbuch entstand in einer Reihe kollektiver Schreibübungen, die in der Nähe der Schauplätze des Films durchgeführt wurden. In diesem Prozess fand die Gruppe Wege über Geologie, Politik und Sexualität zu sprechen und eine Sprache zu nutzen, die sowohl die widersprüchliche Symbolik dieser Orte anerkennt als auch Bedeutungslücken zulässt, in denen Empathie und organische Intelligenz sich entfalten können.

Produktion Parastoo Anoushahpour. Produktionsfirma Parastoo Anoushahpour (Toronto, Kanada). Regie Parastoo Anoushahpour. Buch Parastoo Anoushahpour. Kamera Parastoo Anoushahpour, Dina Mimi, Nuno Cassola. Montage Parastoo Anoushahpour. Sound Design Parastoo Anoushahpour. Ton Ryan Ferko. Mit Bayan Kiwan, Haneen Dajani, Loay Mimi, Dina Mimi, Firas Hamdan.

Parastoo Anoushahpour ist eine in Teheran geborene und heute in Toronto lebende Künstlerin, die vor allem mit Film, Video und Installation arbeitet. Sie hatte Aufenthaltsstipendien in Jordanien, Spanien, Taiwan und Kanada. Ihre jüngsten Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten wurden u. a. im ICA, London; MoMA und The Flaherty Film Seminar, New York, beim Punto de Vista International Documentary Film Festival of Navarra und der Sharjah Film Platform gezeigt. Seit 2013 arbeitet sie mit Ryan Ferko und Faraz Anoushahpour zusammen. Sie erforschen in ihrer Praxis die Spannungen multipler Subjektivitäten als Strategie zur Auseinandersetzung mit der Macht, die narrativen Strukturen innewohnt. Ihr gemeinsamer Film SURFACE RITES (2021) lief 2022 im Programm von Forum Expanded.

Filme: 2014: Still Life (Egg & Glass) (4 Min.), There is a Woman Texting in Front of the Dark Horse (15 Min.). 2015: Bunte Kuh (6 Min.). 2017: Heart of a Mountain (5 Min.). 2018: Chooka (20 Min.), If All The Changes Quickly (18 Min.), Pictures of Departure (12 Min.). 2021: Charity, Canada, 360 video (35 Min.), Surface Rites (mit Faraz Anoushahpour, Ryan Ferko, 24 Min., Forum Expanded 2022). 2022: The Time That Seperates Us.

Programmübersicht

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur