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Zwischenwelt

In-between World
Filmstill aus dem Film „Zwischenwelt“ von Cana Bilir-Meier. Die Hände einer Person berühren einen Stapel Lohnabrechnungen. Über dem Papierstapel zwei, in transparentes Material ausgeschnittene fliegende Vögel.
© Cana Bilir-Meier
  • Regie

    Cana Bilir-Meier

  • Deutschland / 2023
    18 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch, Bengali, Englisch

1986 wird in München das Muhammad-Iqbal-Denkmal errichtet, das an den Dichter, Philosophen und Vordenker des unabhängigen postkolonialen Staates Pakistan erinnert. Iqbal, der in München 1907 promovierte, hielt sich viele Jahre in Bayern auf und starb 1938 in Pakistan.
1962 kommt Gani Bilir als sogenannter Gastarbeiter nach Kiel. Seine Lohnzettel, die im Film sichtbar werden, entdeckt die Filmemacherin im Familienarchiv. Sie sind ein Dokument der inhumanen Arbeitsbedingungen der Arbeitsmigrant*innen und ihrer fehlenden Anerkennung als Menschen in Deutschland.
Unterschiedliche Orte, Momente und Erinnerungspunkte in der Geschichte verweben sich im Film zu einem eigenen dekolonialen Blick auf unsere Zeit. Geschichtserzählung und Erinnerungspolitik in Deutschland sind auf eine weiße Dominanzgesellschaft ausgerichtet. In ihnen werden die Sehnsüchte, Erlebnisse oder Kämpfe von Schwarzen, People of Color, Indigenen und Migrantisierten marginalisiert. Drei Schwestern, Saboura, Basira und Kirat, versammeln sich an geschichtsträchtigen Orten der bayerischen Geschichte. Mit ihren Biografien und den Skulpturen der Künstlerin Ahu Dural nähern sie sich diesen Erzählungen an. Als Poet*innen, Kinder von Arbeitsmigrant*innen, Denker*innen stehen sie für die vielen widerständigen Geschichten und Biografien der Zwischenwelt.

Produktion Cana Bilir-Meier. Produktionsfirma Cana Bilir-Meier (München, Deutschland). Regie Cana Bilir-Meier. Buch Saboura Naqshband, Aulic Anamika, Cana Bilir-Meier. Kamera Lichun Tseng. Montage Lichun Tseng, Cana Bilir-Meier. Musik Julian Warner. Sound Design Robert Kroos. Production Design Ahu Dural. Mit Aulic Anamika, Saboura Naqshband, Basira Beutel-Biyik, Kirat Sarkaria.

Cana Bilir-Meier studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der Schule für unabhängigen Film Friedl Kubelka in Wien sowie an der Sabancı-Universität in Istanbul. 2021 war sie Gastprofessorin für Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste in München. Sie arbeitet als Filmemacherin, Künstlerin und Kunstpädagogin in München und Wien. 2018 hat sie die Initiative zum Gedenken an Semra Ertan mitbegründet und 2020 den Gedichtband „Semra Ertan. Mein Name ist Ausländer / Benim Adım Yabancı“ mit herausgegeben. Ihre Arbeiten wurden u. a. im Kunstverein Hamburg; in der Tensta Konsthall, Stockholm; am Maxim Gorki Theater, Berlin; am Nürnberg Staatstheater und im NS-Dokumentationszentrum, München, sowie auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt.

Filme: 2013: Semra Ertan (8 Min.). 2017: Bestes Gericht (3 Min.). 2019: This Makes Me Want to Predict the Past (16 Min., Forum 2022). 2022: Zwischenwelt / In-between World.

Bonusmaterial

  • Filmstill aus dem Film „Zwischenwelt“ von Cana Bilir-Meier. Die Hände einer Person halten einen aus Transparentpapier ausgeschnittenen Vogel in die Kamera. Im Hintergrund sind Treppenstufen zu sehen.

    Lohnzettel

    Lohnzettel von Gani Bilir, die Cana Bilir-Meier im Archiv ihrer Familie gefunden hat

  • Filmstill aus dem Film „Zwischenwelt“ von Cana Bilir-Meier. Drei Personen sitzen auf einer Treppe und schauen uns direkt an.

    Essay

    Cana Bilir-Meiers Essay „Migratory Birds” knüpft an die Lohnzettel ihres Großvaters an und beschreibt die persönliche Geschichte ihrer Familie sowie die historischen und politischen Hintergründe und Kämpfe dieser Zeit

  • Filmstill aus dem Film „Zwischenwelt“ von Cana Bilir-Meier. Auf der linken Seite sehen wir ein Teilstück eines Denkmals aus Stein. Auf der rechten Seite ein Vogel aus Holz.

    Gedicht

    Aulic Anamikas Gedicht „Die Zwischenwelt“ basiert auf ihrer Wanderschaft in drei Sprachen: Bengali, Englisch und Deutsch

  • Filmstill aus dem Film „Zwischenwelt“ von Cana Bilir-Meier. Zwei Hände halten eine vergilbte türkischsprachige Zeitung über einem Aktenordner.

    Trailer

Programmübersicht

Gefördert durch:

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