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Borrowing a Family Album

Filmstill aus dem Film „Borrowing a Family Album“ von Tamer El Said. Drei Bilder eines Kinds mit einer erwachsenen Person rechts daneben. Die Bilder unterscheiden sich untereinander wenig.
© Tamer El Said
  • Regie

    Tamer El Said

  • Ägypten / 2023
    25 Min. / 6-Kanal-Videoinstallation / Ohne Dialog

„Ich war vier oder fünf Jahre alt, als ich eines Morgens aufwachte und meine Schwester, Eman, nicht da war. Nicht nur ihre Spielsachen, ihr Bett und ihre Kleidung verschwanden, sondern auch ihr Name und das Fotoalbum der Familie. Später war ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt eine Schwester gehabt oder ob ich mir die Erinnerungen ausgedacht hatte, nachdem ich in einem alten Film ein Mädchen gesehen hatte. Um meinen Zweifeln ein Ende zu setzen, beschloss ich, dass meine Schwester das furchtlose Mädchen sei, das ihren Vater in Kamal El Sheikhs Klassiker LIFE OR DEATH rettet. Ich war erleichtert und genoss es, neue Erinnerungen mit ihr zu erfinden.
Ich war 14, als ein Verwandter aus Versehen den Tod meiner Schwester vor mir erwähnte. An diesem Tag hatte ich endlich Gewissheit über ihre Existenz, aber ich konnte meine Erinnerungen an sie nicht mehr in wahre und erfundene unterteilen.
2022 sah ich Amateurfilmmaterial der Familie Rigopolous, das zwischen 1966 und 1968 von Georgios Rigopoulos in Griechenland aufgenommen war. Könnten Bilder von Orten, die ich als Kind nie gesehen habe, mir helfen, eine verschwommene Erinnerung wiederherzustellen? Könnten wir in den Erinnerungen von Menschen, die wir nie getroffen haben, Geschichten über uns selbst entdecken?
Die partizipatorische, archivbasierte Installation lädt das Publikum ein, sich an der Wiederbelebung von Familienerinnerungen zu beteiligen.“ Tamer El Said

Produktion Tamer El Said. Produktionsfirma Tamer El Said (Kairo, Ägypten) in Zusammenarbeit mit Syros International Film Festival (Syros, Griechenland). Regie Tamer El Said. Kamera Georgios Rigopoulos. Montage Tamer El Said, Omar Ali. Sound Design Youssra El Hawary. Associate Producer Jacob Moe. Technischer Leiter Omar Ali. Herstellungsleitung Mikaela Popovic. Recherche Hanin Tarek, Hana Al Bayaty.

Tamer El Said ist Filmemacher und Produzent und lebt in Berlin und Kairo. Seine Filmografie umfasst 17 Filme, die regionale und internationale Auszeichnungen erhielten. Er gründete 2007 die unabhängige Filmproduktionsfirma Zero Production in Kairo. El Said gehört außerdem zu den Gründern von Cimatheque – Alternative Film Centre in Kairo, einem Ort, der Ausstattung, Schulungen und Programme für unabhängige Filmemacher anbietet. Sein erster abendfüllender Film, AKHER AYAM EL MADINA (In the Last Days of the City), wurde im Forum 2016 uraufgeführt und erhielt den Caligari-Filmpreis.

Filme: 1994: 18 September (12 Min.). 1995: Charlie (8 Min.). 1996: Like a Feather (12 Min.). 1997: Music of the Nets (26 Min.). 1998: Crisscross (20 Min.). 2004: Take Me (53 Min.). 2005: On a Monday (7 Min.). 2016: Akher ayam el madina / In the Last Days of the City (118 Min., Forum 2016). 2020: One Sunny Day in April (2 Min.), As You Lay in Your Grave (3 Min.). 2023: Borrowing a Family Album.

Bonusmaterial

Porträt von Tamer El Said mit Mikrofon in der Hand

Tamer El Said

„The idea was to create a sense of déjà-vu.“

Shai Heredia im Gespräch mit dem Künstler Tamer El Said (Englisch)

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