Als ich an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin anfing, erinnerte ich mich an eine meiner Lieblingskurzgeschichten, „Der Kampf um den heiligen Baum“, die von der produktiven kenianisch-ugandisch-britischen Autorin Barbara Kimenye geschrieben wurde. Nachdem ich mich in fast allen meinen in Deutschland gedrehten Filmen mit Rassismus auseinandergesetzt hatte, wollte ich, eine Geschichte erzählen, die mir Spaß macht, ohne Rassismus zu thematisieren. Ich entschied, die Geschichte zu adaptieren und in Kenia zu drehen. Es war herausfordernd, das Drehbuch zu schreiben und den Dreht zu organisieren, aber ich war entschlossen. Und es hat geklappt. Es ist bis heute mein Lieblingsfilm.
Während ich schrieb und umschrieb, arbeitete ich zugleich an einem Förderantrag und begann, mich bei Fernsehsendern, Produzent*innen und Förderorganisationen nach Finanzierungsmöglichkeiten umzusehen. Der SFB und der WDR stellten Mittel zur Verfügung, ebenso wie das französische Centre National du Cinema (über das französische Außenministerium). Das vorgeschlagene Budget wurde von Birne Film Berlin vervollständigt, mit dessen Geschäftsführer Kristov Braendli ich bereits für die ZDF-Kinderserie KARFUNKEL zusammengearbeitet hatte.
Der Film reiste zu verschiedenen Festivals in der ganzen Welt, wurde beim FESPACO (Burkina Faso) vor großem Publikum uraufgeführt und gewann einige Preise auf anderen Festivals. In Deutschland wurde er im WDR und im SFB, im Haus der Kulturen der Welt und bei der Feminale Köln gezeigt, und ich ging mit ihm auf Tournee durch verschiedene deutsche Städte.
Wanjiru Kinyanjui
Übersetzung: Sven von Reden