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Kara Kafa

Black Head
Filmstill aus „Kara Kafa“ von Korhan Yurtsever. Zu sehen ist eine Reihe von Arbeitsplätzen mit Nähmaschinen, an denen Frauen arbeiten.
© Korhan Yurtsever
  • Regie

    Korhan Yurtsever

  • Türkei / 1979
    76 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Türkisch, Deutsch

Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und verändert sich durch den Einfluss befreundeter Genoss*innen äußerlich und mental, der ältere Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seinem linken, politischen Blick auf die Arbeitsmigration hebt KARA KAFA sich von vielen anderen Beispielen des deutsch-türkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung 1980 verbot das damalige Zensurkomitee in der Türkei den Film: Er verletze „die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation“. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Die Originalnegative, die von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnten, sind letztes Jahr überraschenderweise aufgetaucht und dienten als Grundlage für diese Restaurierung. (Can Sungu)

Produktion Korhan Yurtsever. Produktionsfirma Korhan Film (Istanbul, Türkei). Regie Korhan Yurtsever. Buch Bülent Oran, Levent Ersin, Zehra İpşiroğlu, Korhan Yurtsever. Kamera George Becker, Muzaffer Turan, Salih Dikişçi. Montage Korhan Yurtsever. Ton Kutay Derin. Mit Betül Aşçıoğlu, Savaş Yurttaş, Cüneyt Kaymak, Özlem Güler, Macit Flordun, Gülsen Tuncer, Ercan Demirel, Bülent Oran, Wolfgang Esch, Bahri Ateş.

Korhan Yurtsever, geboren 1947 in Istanbul, Türkei. Sein erster Film FİRATİN CINLERI (The Bad Spirits of the Euphrates, 1978) gewann mehrere Preise. Nach einer persönlichen Einladung des damaligen Berliner Bürgermeisters drehte Korhan Yurtsever KARA KAFA in Berlin, im Ruhrgebiet und in der Türkei. Nach dem Verbot des Films lebte er für einige Jahre in Deutschland und kehrte später in die Türkei zurück, wo er weiter als Regisseur tätig ist.

Filme: 1978: Fıratın Cinleri / The Bad Spirits of the Euphrates (68 Min.). 1979: Kara Kafa / Black Head. 1988: Zincir (90 Min.). 2015: Koyverdin Gittin Beni / You Left Me Desperate (132 Min.).

Bonusmaterial

Interview mit dem Regisseur

  • Filmstill aus „Kara Kafa“ von Korhan Yurtsever. Zu sehen sind vier gehende Männer auf einem Industriegelände

    Interview

    Can Sungu im Gespräch mit Korhan Yurtsever

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