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Mein Vater, der Gastarbeiter

Filmstill aus „Mein Vater, der Gastarbeiter“ von Yüksel Yavuz. Ein Mann mit Schnauzbart hält zwei Kinder in seinen Armen und lächelt. Auf der linken Seite des Bildes umarmen sich zwei Personen. Im Hintergrund stehen mehrere Personen.
© Rolf Blank & Ralf Klingelhöfer / zero one film
  • Regie

    Yüksel Yavuz

  • Deutschland / 1995
    52 Min. / 16 mm / OmeU

  • Originalsprache

    Deutsch, Türkisch

15 Jahre ist Yüksel Yavuz alt, als sein Vater ihn nach dem Sommer auf der kurdischen Hochebene mit nach Deutschland nimmt. Der Vater hatte diesen Weg 1968 das erste Mal genommen: vom Schäfer zum Schweißer auf einer Hamburger Werft. Die räumliche und emotionale Distanz zwischen dem Leben in der Werftarbeitersiedlung Klein-Istanbul und dem Dorfleben in der Türkei hat die Familie geprägt. Die Mutter bleibt in der Heimat und der abwesende Vater wird zum sommerlichen Stargast, der mit Koffern voller Geschenke anreist. Bis er es nicht mehr aushält und in die Türkei zurückkehrt. Der Weg zwischen Hamburg und dem kurdischen Dorf wird weiterhin so manches Mal zurückgelegt. Von den Eltern, die ihre Enkelkinder in Deutschland besuchen, und vom Sohn, der seine Eltern mit einem Filmteam besucht. Sein Vater wollte Spuren hinterlassen, sagt Yavuz. Die Ratschläge, die der Vater ihm nach der Ankunft in Deutschland gibt, hat er aber nicht beherzigt. Er ist nicht als Arbeiter in die Fußstapfen seines Vaters getreten, sondern blieb in Hamburg und studierte Film. So hinterlässt der Vater Spuren in diesem einfühlsamen und persönlichen Dokumentarfilm, die nicht so schnell verblassen werden. (Anna Hoffmann)

Produktion Thomas Kufus. Produktionsfirma zero one film (Berlin, Deutschland). Regie Yüksel Yavuz. Buch Yüksel Yavuz, Britta Ohm. Kamera Rolf Blank, Ralf Klingelhöfer. Montage Markus Silberschmied, Arpad Bondy. Ton Veronique Friedmann, Martin Heckmann.

Yüksel Yavuz, geboren 1964 in Karakoçan, Türkei. Er übersiedelte 1980 in die Bundesrepublik Deutschland, studierte Volkswirtschaftslehre und absolvierte später ein Studium der Visuellen Kommunikation mit Schwerpunkt Film. Seine seit 1994 entstandenen Filme wurden auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt, APRILKINDER (1998) auf der Berlinale, KLEINE FREIHEIT (2003) in Cannes.

Filme: 1994: 100 und eine Mark (18 Min.). 1995: Mein Vater, der Gastarbeiter. 1998: Aprilkinder (85 Min.). 2000: Beyaz Mantolu Adam / Der Mann mit dem weißen Mantel (15 Min.). 2003: Kleine Freiheit (98 Min.). 2007: Close Up Kurdistan (104 Min.). 2010: Sehnsucht nach Istanbul (58 Min.). 2013: Hêvî – Hoffnung (99 Min.).

Bonusmaterial

Interview und Filmkritik zu MEIN VATER, DER GASTARBEITER

  • Filmstill aus „Mein Vater, der Gastarbeiter“ von Yüksel Yavuz. Auf der linken Seite sitzt ein Mann mit Schnurrbart an einer weißen Wand und hält ein Glas in der Hand. Auf der rechten Seite sitzt eine Frau mit einem Tuch auf ihrem Kopf.

    Filmkritik

    Fritz Wolf schreibt 1995 über MEIN VATER, DER GASTARBEITER

  • Filmstill aus „Mein Vater, der Gastarbeiter“ von Yüksel Yavuz. Vier Frauen mit Kopftüchern sitzen nebeneinander auf einer Bank an einer Hauswand.

    Interview

    Amin Farzanefar spricht 27 Jahre später mit Yüksel Yavuz über MEIN VATER, DER GASTARBEITER

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