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Anqa

Filmstill aus „Anqa" von Helin Çelik. Nahaufnahme von einem Frauengesicht in einem warmen Licht.
© Helin Çelik and Kepler Mission Films
  • Regie

    Helin Çelik

  • Spanien, Österreich / 2023
    91 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Arabisch

Die ersten Bilder sind von einem leise brodelnden Sound unterlegt und schaffen Desorientierung. Ein wolkenverhangenes Panorama, eine Straße im Nebel, ein dunkler Gang. Dieses bedrohlich wirkende Außen steht im Kontrast zur wärmeren Farbgebung in den Wohnungen, in denen sich die Protagonistinnen dieses Films aufhalten. In Jordanien haben die drei jeweils ähnlich traumatisierende Gewalterfahrungen gemacht; in Andeutungen sprechen sie über Vergewaltigungen, Überfälle, Inhaftierung. In ihren Wohnungen suchen sie einen Schutzraum vor der Gewalt der Außenwelt.

Helin Çelik erzählt nicht die Geschichten dieser Frauen, sondern skizziert ihre posttraumatische Situation in eindrucksvollen, poetischen Filmbildern. Die Kamera von Raquel Fernández Núñez zeigt die Körper in extremen Close-ups: von Schlaflosigkeit gezeichnete Augenhöhlen, zitternde Hände. Die Traumata bringen auch verstörende Gedanken zutage wie die Idee einer Protagonistin, ihre Kinder umzubringen, um sie zu schützen. Zugleich sieht man sie im liebevollen Umgang mit ihnen. ANQA zeigt das Ringen der Frauen, sich von dem erfahrenen Leid nicht definieren zu lassen. „Ich bin kein Überrest“, sagt eine. „Ich existiere.“ (Jan-Philipp Kohlmann)

Produktion Rebeca Sánchez López, Helin Çelik. Produktionsfirmen Kepler Mission Films (Barcelona, Spanien), Helin Çelik (Wien, Österreich). Regie Helin Çelik. Buch Helin Çelik. Kamera Raquel Fernández Núñez. Montage Sara Fattahi. Musik Nadim Husni, Victor Jann Nasri Bahdousheh. Sound Design Nicolás Tsabertidis. Ton Maitane Carballo Alonso. Production Manager Rebeca Sánchez López. Executive Producer Rebeca Sánchez López, Helin Çelik.

Helin Çelik, geboren 1991 in Diyarbakir, Kurdistan, Türkei. Sie hat Kunsttherapie, Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Kunst und digitale Medien studiert. Helin Çelik ist als Künstlerin und Kunsttherapeutin in Wien tätig. ANQA ist nach WHAT THE WIND TOOK AWAY (2017) ihr zweiter abendfüllender Film.

Filme: 2017: What the Wind Took Away (75 Min.). 2018: For a Moment There (10 Min.). 2023: Anqa.

Bonusmaterial

Hintergrund und Kommentar der Regisseurin zu ANQA

  • Filmstill aus „Anqa" von Helin Çelik. Eine verschleierte Frau sitzt meditativ vor einem Blumenstrauß.

    Hintergrund

    Myriam Sfeir beleuchtet den soziopolitischen Hintergrund von Helin Çeliks ANQA.

  • Filmstill aus „Anqa" von Helin Çelik. Nahaufnahme von Fingern, die ein Gesicht berühren.

    Kommentar der Regisseurin

    Helin Çelik über die Herangehensweise an ihren Film ANQA und die Entscheidung, keine Gewalt zu reproduzieren.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur