Vielleicht hat LE GANG DES BOIS DU TEMPLE (The Temple Woods Gang) mit einer Geschichte begonnen, die ich als Kind in der Wohnsiedlung, die dem Film seinen Namen gibt, gehört habe. Diese Geschichte wurde genau an jenem Ort erzählt, wo im 13. Jahrhundert Reisende ausgeraubt und gefesselt und dann von einem Engel befreit wurden. Mit der Zeit sah ich in LE GANG DES BOIS DU TEMPLE eine Hommage sowohl an den Film noir als auch an Wohnviertel der Arbeiterklasse. Ausgehend von einer Nachrichtenmeldung haben wir uns eine Reihe von Situationen ausgedacht, die unsere Figuren in eine schwierige, chaotische und dennoch offene Gegenwart stürzen. Die Räuber sind zwar nicht mehr unbedingt jene, an die wir früher einmal geglaubt haben, aber nach wie vor ist es ein Engel, der erscheint. Er durchbricht die Herrschaftsverhältnisse, in denen das Geld regiert, und öffnet einen poetischen Raum innerhalb eines ansonsten geschlossenen, deterministischen und schicksalhaften Systems.
Rabah Ameur-Zaïmeche
Übersetzung: Gregor Runge