POZNÁMKY Z EREMOCÉNU (Notes from Eremocene) bildet zusammen mit meinen früheren Filmen FREM und WHITE ON WHITE eine lose Trilogie. Alle drei Arbeiten stehen für sich, ergänzen sich aber auch gegenseitig – es sind eigenständige Puzzleteile, die auf formal unterschiedliche Weise über dieselben Themen, Motive und Sujets nachdenken. POZNÁMKY Z EREMOCÉNU, der neueste Film, kann als Prolog zu FREM, dem ersten Film dieser posthumanen „Trilogie“, gesehen werden. Wie eine Flaschenpost, die in ein Meer von Daten geworfen wurde, oder wie ein analoges Fossil, das darauf wartet, von zukünftigen digitalen Archäologen ausgegraben zu werden, ist das Werk als persönliches Projekt konzipiert, das von meinem zukünftigen virtuellen Ich rekonstruiert und interpretiert werden wird. Es ist eine Zukunftsvision aus der Gegenwart, von einer Welt, die bald bis zur Unkenntlichkeit durch Technologien verändert werden wird, die wir heute erst in ihrem Kinderstadium erleben.
Das digitale Netz ermöglicht, unterschiedliche Lebensweisen zu verwirklichen, und erleichtert die Zusammenarbeit aller Arten von autonomen Agenten. Einige dieser Agenten werden, zumindest im heutigen Kontext, als „nicht-lebendig“ betrachtet. Aber wie definieren wir diesen Begriff „lebendig“? Wie können wir die natürlichen Grenzen unserer Gehirne und ihrer kognitiven Standardfunktionen ausreizen, um die immer komplexere Welt zu begreifen, in der wir uns bewegen? Was ist das Schicksal der „natürlichen“ Menschen? Was, jenseits einfacher Gefühle, stellt die Verbindung zwischen dem Menschen und der größeren Welt der Mineralien, Tiere oder Pflanzen her und was bestimmt sie?
Viera Čákanyová
Übersetzung: Sven von Reden