9. – 30. Juni auf arsenal 3.
Seit Mitte der 80er Jahre erlebt die Bundesrepublik Deutschland immer wieder rassistisch motivierte Morde. Im Osten wie im Westen werden die Verbrechen mit den Namen der Ortschaften verbunden: Mölln, Solingen, Lübeck, Guben, Eberswalde... Die Liste ist lang.
Exemplarisch und im Detail widmet sich der Film einigen der furchtbaren Geschehnisse. Ohne großen gestalterischen Aufwand lässt Mala Reinhardt die Angehörigen der Opfer erzählen. Dabei zeichnet sich ab, dass viele Fragen zu den Tathergängen unbeantwortet bleiben. Dies ist einer der Gründe, weshalb im Mai 2017 im Schauspiel Köln ein Netzwerk von migrantischen Initiativen und Angehörigen der Ermordeten das Tribunal „NSU-Komplex auflösen“ veranstaltete. Einige Ausschnitte sind im Film zu sehen. Auf der Bühne empört sich die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano über Justiz und Politik: „In Zeiten, in denen wieder Unterkünfte brennen, Politiker offen rassistische Äußerungen tätigen, die AfD unter dem Deckmantel der Demokratie gewählt werden darf und dies wieder als neu und Einzelfall abgetan wird, stehen wir nicht vor den Anfängen! Nein, wir sind mittendrin!“
Weitere rassistisch motivierte Morde seither bestätigen das. (Enoka Ayemba)
Mala Reinhardt, geboren 1989 in Wiesbaden, Deutschland. Sie studierte Ethnologie sowie Filmregie und arbeitet als Regisseurin und Produzentin von Dokumentarfilmen in Berlin. Ihre Filme wurden auf verschiedenen internationalen Festivals gezeigt.
Produktion PRSPCTV Productions(Berlin, Deutschland) Regie Mala Reinhardt Kamera Patrick Lohse,Katharina Degen Montage Federico Neri Sound Design Gerald Mandl Musik Macarena Solervicens Ton Paulina Albrecht, Kate Blamire,Oliver Gemballa, Parisa Karimi,Barak Kayanor, Elias Müller Mit Mai Phuong Kollath,Ibrahim Arslan,Osman Taşköprü,Ayşe Güleç,Özge Pınar Sarp,Gülüstan Ayaz-Avcı.
Filme: 2016: Rupa (25 Min.). 2018: Der zweite Anschlag.