Dieser Film ist Teil der kuratorischen Auswahl, kann aber nicht online gezeigt werden.
In einem Programm mit 18 MINUTEN ZIVILCOURAGE, BLACK IN THE WESTERN WORLD und JORDMANNEN.
Der Filmemacher Aykan Safoğlu besucht mit Gülşen Aktaş, einer kurdischen Aktivistin und Feministin, die Gräber im Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin. Sein Film wird zur einfühlsamen Hommage an diejenigen, die sich zu Lebzeiten gegen Diskrimierung, Patriarchat und Homophobie stark machten, etwa an die afrodeutsche Dichterin May Ayim, an die Dragqueen Ovo Maltine, an die Aktivistin Helga Goetze oder an die Theoretikerin Hedwig Dohm. Der Essayfilm ist der zweite Teil einer Trilogie, in der Safoğlu das ambivalente Verhältnis zwischen Fotografie und Erinnerung untersucht. Durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit suggeriert er neue Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft. Während er anhand von Bildern versucht, einen Film zum Gedenken oder einen Denkmal-Film zu kreieren, nimmt er den etymologischen Ursprung des Wortes Fotografie als Ausgangspunkt, nämlich das Schreiben mit Licht. Es entstehen Bild-Texte, die durch Zeiträume navigieren. „So werden meine Bilder zu visuellen Ausgrabungsstätten, an denen das Publikum aufgefordert wird, sich gemeinsam auf Sedimente eines zukünftigen Gefühlssehens einzustellen”, schreibt der Filmemacher. (Can Sungu)
Aykan Safoğlu, geboren 1984 in Istanbul, Türkei. Er studierte Fotografie und Kunst. Seine zwischen Film, Fotografie und Performance angesiedelten Arbeiten werden auf internationalen Ausstellungen und Festivals präsentiert.
Regie Aykan Safoğlu Kamera Aykan Safoglu und Gizem Bayiksel (in Istanbul) Montage Mertcan Mertbilek Mit Gülşen Aktaş, Nurşen Aktaş
Filme: 2013: Off-White Tulips (24 Min.).; Untitled (A Berlin Portrait) (13 Min.). 2014: Portraits (Marc). 2015: Untitled (Gülşen and Hüseyin), 2-Kanal-Videoinstallation (13 Min.). 2019: Touching Feeling (12 Min.); ziyaret, Visit (13 Min.). 2020: Dog Star Descending (12 Min.).