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for here am i sitting in a tin can far above the world

Filmstill aus dem Film „for here am i sitting in a tin can far above the world“ von Gala Hernández López. Ein Split-Screen. Links ein verschwommenes Schwarz-Weiß-Bild einer Person. Rechts eine raumartige Landschaft im Hintergrund, überlagert von einem Foto zweier lächelnder Menschen, die vor einem alten Fernsehgerät sitzen.
© Don Quichotte Films
  • Regie

    Gala Hernández López

  • Frankreich / 2024
    18 Min. / OF

  • Originalsprache

    Englisch

Der experimentelle Zwei-Kanal-Film untersucht die Verbindungen zwischen Kryptokultur und Kryogenik – zwei spekulative Technologien, für die Zukunft zum wirtschaftlichen Rohstoff wird, den es auszubeuten gilt. Durch Collagen von YouTube-Videos, Archivbildern und 3D-Animationen werden Bezüge zwischen Finanzspekulation, spekulativer Science-Fiction und der Vorhersage und Kontrolle der Zukunft beleuchtet.
Eine unsichtbare Erzählerin erforscht die Fantasien, die Kryptowährungen transportieren, und berichtet von ihren intimen Träumen und Ängsten. Sie begleitet uns auf einer traumhaften, poetischen, historischen und futuristischen audiovisuellen Reise und bringt die Figur des US-amerikanischen Extropianisten und Cypherpunks Hal Finney ins Spiel, eine Schlüsselfigur in der Geschichte von Bitcoin. Seit 2014 ist Finney zudem Kryogenik-Patient. Im Traum der Erzählerin integriert Finney nach einer zukünftigen Großen Depression einen Teil der Gesellschaft, der sich in einem Zustand des Scheintods bzw. in subsidierter Biostase hat versetzen lassen, um die Erholung der Wirtschaft zu beschleunigen.
Die „Scheintod“-Erfahrung des kurzfristigen Schwebens nutzt der Film für Überlegungen zu einer Epoche der Geschichte, die von einem hohen Grad an Unsicherheit geprägt ist. Hervorgerufen wird diese durch die beschleunigte Disruption neuer Technologien und die vielfältigen Auswirkungen des Anthropozäns. Schwebt die Menschheit in der Ungewissheit? Oder befinden wir uns im freien Fall?

Gala Hernández López ist Künstlerin, Wissenschaftlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeit verbindet interdisziplinäre Forschung mit der Produktion von Essayfilmen, Videoinstallationen und Performances, die neue Formen der Subjektivierung untersuchen, die der digitale Computerkapitalismus hervorgebracht hat. Aus einer feministischen kritischen Perspektive untersucht sie die in virtuellen Gemeinschaften zirkulierenden Diskurse und Vorstellungen als symptomatische Fiktionen über den Zustand der Welt. Ihre Arbeiten wurden u.a. bei DOK Leipzig, Cinéma du Réel, IndieLisboa, auf der Transmediale und im Salon de Montrouge gezeigt.

Produktion Gala Hernández López, Quentin Brayer, Yannick Beauquis. Produktionsfirma Don Quichotte Films (Paris, Frankreich). Regie Gala Hernández López. Buch Gala Hernández López. Montage Gala Hernández López. Musik Diego Delgado. Sound Design Mathias Arrignon. Animation Xinxin Kong. Ausführende*r Produzent*in Gala Hernández López. Mit Olivia Delcán, Joseph Grossi.

Filme: 2022: La Mécanique des Fluides / The Mechanics of Fluids (38 Min.). 2024: for here am i sitting in a tin can far above the world.

Programmübersicht

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