MUA BESOJ MË SHPËTOJ PORTRETI entstand aus einer eingehenden Beschäftigung mit Geschichten über Widerstandsfähigkeit, Erinnerung und Menschlichkeit angesichts unvorstellbarer Umstände. Der Film erzählt aus dem Leben meines Vaters, Skender Muja, einem Maler, dessen Überleben im Kosovokrieg von seiner Kunst abhing.
25 Jahre nach seiner Verschleppung und Gefangenschaft in einem serbischen Internierungslager erinnert er sich an einen erschütternden Moment, als ihm befohlen wurde, das Porträt eines serbischen Kommandeurs zu zeichnen. Es war eine Entscheidung, die man ihm aufzwang. Und dennoch auch eine kraftvolle Demonstration der Relevanz der Kunst in den dunkelsten Zeiten.
Für mich ist dies nicht nur eine Geschichte vom Überleben, sondern eine Untersuchung der transformativen und widersprüchlichen Rolle der Kreativität in unterdrückerischen Kontexten. In diesem Fall wurde Kunst sowohl zu einem Werkzeug der Unterwerfung als auch zu einer Form stillen Widerstands, ein Mittel, vor den Augen eines Widersachers seine Menschlichkeit zu behaupten und sich eine brüchige Würde zu bewahren.
Im Kern stellt der Film die Frage: Was ist die Rolle der Kunst angesichts von Brutalität? Kann sie uns retten? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Der Film verwebt Reenactments und Reflexionen und stellt die Erinnerungen meines Vaters in eine breitere Auseinandersetzung mit der Art und Weise, in der Kunst die Grenzen zwischen Macht, Identität und Überleben auslotet. Im Kern stellt der Film die Frage: Was ist die Rolle der Kunst angesichts von Brutalität? Kann sie uns retten? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Mich hat der Kosovokrieg geprägt. Deshalb zog mich die Geschichte meines Vaters an, da sie sowohl die Zerbrechlichkeit, als auch die Stärke der menschlichen Existenz widerspiegelt. Indem ich seiner Geschichte eine filmische Stimme verleihe, möchte ich die Widerstandskraft all jener ehren, die durchhielten, und die Zuschauer*innen an die tiefgehenden Verbindungen zwischen Kunst, Erinnerung und Überleben erinnern.
Alban Muja