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Chang Gyeong

Filmstill aus dem Film „Chang Gyeong“ von Jangwook Lee. Ein Schwarz-Weiß-Infrarotbild zeigt eine Nahaufnahme eines Vogelkopfes, überlagert von den Adern einer Blattoberfläche.
© Jangwook Lee
  • Regie

    Jangwook Lee

  • Südkorea / 2025
    17 Min. / 1-Kanal-Videoinstallation / OmeU

  • Originalsprache

    Koreanisch, Englisch

„Sie erzählte von Ereignissen, die sie mit eigenen Augen gesehen hatte, und von Ereignissen, die sie nie mit eigenen Augen gesehen hatte.“ Haruki Murakami

Als Kind war der Zoo ein fantastischer Ort für mich. Changgyeonggung (damals Changgyeongwon genannt) in Seoul war besonders merkwürdig – ein Ort, an dem ein Zoo, Vergnügungsparks und alte Paläste nebeneinander existierten. Vielleicht verfestigen sich Kindheitserinnerungen eher als emotionale Spuren von Ereignissen – die Menschen, das Essen, das Wetter – denn als konkrete Momente. Diese Emotionen bewegen sich irgendwo an der Grenze zwischen Realität und Virtualität.
Später erfuhr ich, dass die Koexistenz dieser Elemente auf die tragische moderne Geschichte von Changgyeonggung zurückzuführen ist. Während der japanischen Besatzung wurde hier ein Zoo angelegt, um den Palast zu verhöhnen. Auch während der Befreiung und des Koreakrieges wurden Tiere auf dem Gelände des Palastes Opfer von Gewalt. Durch die Aufdeckung dieser tragischen Geschichte verlor Changgyeonggung seine emotionale Anziehungskraft.
Die Videoinstallation Chang Gyeong erkundet diese Verschiebung: Erinnerungen, die einst die Grenze zwischen Realität und Fantasie verwischten, sind nun wieder voneinander getrennt und lassen auf beiden Seiten keine Emotionen zurück. (Jangwook Lee)

Jangwook Lee studierte Film an der School of the Art Institute of Chicago (SAIC). Er arbeitet mit Film und erweitertem Kino wie Live-Film-Performances. 2004 gründete er Space Cell und veranstaltet dort bis heute experimentelle Film-Workshops. Viele seiner Werke sind im Korea Film Archive und im Asia Culture Center archiviert. Seine Arbeiten wurden unter anderem in Oberhausen, beim FIDMarseille, in der Tate Modern, bei Exis und beim Jeonju International Film Festival gezeigt.

Regie Jangwook Lee. Buch Jangwook Lee. Kamera Jangwook Lee. Montage Jangwook Lee. Sound Design Jangwook Lee. Ton Jangwook Lee. Produzent*in Jangwook Lee. Executive Producer Jangwook Lee. Produktionsfirma Space Cell (Seoul, Südkorea).

Filme: 1998: Echoed Silence (8 min). 1999: Surface of memory, memory on surface (23 min). 2007: Hibernation (10 min). 2012: Stillness of the garden (12 min), Thin Traces (13 min). 2013: Conversation (Filminstallation), conversation print1 (3 min), Autumn Film (11 min), Landscape in the afternoon (10 min). 2014: Distance (Filminstallation). 2015: Lazimpat (15 min), SUNDAY SEOUL (15 min). 2019: surface,memory,oblivion (10 min). 2025: Chang Gyeong.

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