Direkt zum Seiteninhalt springen

ج-ن-ن

J-N-N
Filmstill aus dem Film „ J-N-N“ von Ginan Seidl. In einer in Nahaufnahme aufgenommenen Wohnzimmerecke steht ein beiger Sessel neben einem Holztisch. Darauf liegen eine gelbe Tischdecke, eine Fernbedienung und eine dekorative Vogelfigur in einem Käfig. Eine glitzernde violette Girlande an der Wand bildet einen Kontrast zum Ensemble.
© Ginan Seidl
  • Regie

    Ginan Seidl

  • Deutschland / 2025
    20 Min. / 3-Kanal-Videoinstallation / OF

  • Originalsprache

    Deutsch, Arabisch

Die essayistische 3-Kanal-Videoinstallation ج-ن-ن basiert auf Gesprächen Ginan Seidls, die die Künstlerin auf einer Reise in den Irak mit ihrer Familie führte, sowie auf intensiven Recherchen zu den Jinn – schwer greifbare Wesen, die tief in die irakische Kultur verwoben sind. Jinn erscheinen in verschiedensten Formen und Gestalten und werden sowohl im Koran als auch in prä-islamischen Texten erwähnt. Bekannt sind sie dafür, dass sie spezielle Fähigkeiten verleihen können. Den Jinn werden heilende Kräfte zugesprochen. Gleichzeitig glaubt man, sie können Menschen dazu bringen, ihren Verstand zu verlieren.
J-N-N ist eine visuelle Reise durch die irakische Wüste, von Ur über Babylon in die verborgenen Wohnzimmer Bagdads. Die fragmentarische Arbeit befragt eine Kultur und Gesellschaft, die in den letzten Jahrzehnten von andauernden Kriegen, Bürgerkriegen, Repression und Terrorismus auseinandergerissen wurde. Kosmovision wird mit historischen Ereignissen und persönlichen Erlebnissen in Beziehung gesetzt. Die Arbeit konstruiert eine experimentelle Anordnung und versucht, diese Erfahrungen aus der Außenperspektive zu verstehen. Gleichzeitig umkreist sie auf einer Ebene der persönlichen Betroffenheit die Leere des Unsagbaren, des Dazwischen und prallt an deren Vehemenz ab.

Die deutsch-irakische Künstlerin und Filmemacherin Ginan Seidl erforscht die Grenzen zwischen dokumentarischem und fiktionalem Filmemachen sowie Videoinstallationen, in denen das Fabulierte und Involvierte zu einer poetischen und wesentlichen Erweiterung des dokumentarischen Materials wird. Sie untersucht verschiedene Perspektiven und Kosmogonien, um durch filmische Mittel neue Formen des Austauschs, der Wissensproduktion und der Erfahrung zu finden. Sie ist Teil des FILZ-Kollektivs und Co-Kuratorin des erweiterten Medienfestivals paradoks in Leipzig. 2017 war sie mit ihrem Film Spin (2016) im Programm von Forum Expanded vertreten.

Regie Ginan Seidl. Buch Ginan Seidl. Kamera Ginan Seidl. Montage Ginan Seidl. Sound Design Binha Haase. Animation Aldo Cañedo. Produzent*in Ginan Seidl. Koproduzent*innen Jonas Matauschek, Kathrin Lemcke. Produktionsfirma Ginan Seidl (Berlin, Deutschland).

Filme: 2011: inverse geometrie / inverse geometry (10 min). 2012: Stadt aus Silber / Silver City, rotation (mit Clara Wieck, 8 min, Forum Expaned 2013). 2013: Ferferak (5 Min.), Subconscious Areas (Videoinstallation). 2015: Remote City (20 Min.), Boy (mit Yalda Afsah, 30 min), Istambul (20 Min.). 2016: Bacha Posh (mit Yalda Afsah, 30 min). 2017: Spin (80 min, Forum Expaned 2013). 2023: Farah (mit Yalda Afsah, 82 min), Moretones / Bruises (mit Daniel Ulacia Balmaseda, 89 min). 2025: J-N-N.

ZURÜCK ZUR AUSSTELLUNG

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)
  • Logo des Programms NeuStart Kultur