Im Film wird zum ersten Mal zusammenhängend die Verfolgung der deutschen Zigeuner in der Nazizeit aus der Sicht der Sinte erzählt. Unveröffentlichte Polizeiakten und Fotos der Rasseforscher, Dokumente der totalen Erfassung und Registrierung sind der wichtigste Bestandteil unserer Beweisführung.
Wir, eine Zigeunerin (Sinteza) und eine Nichtzigeunerin haben eine gemeinsame Vergangenheit, die wir nicht abwehren und ablehnen wollen. Wir haben uns die Frage gestellt, ob die deutschen Zigeuner (Sinte) Wiedergutmachung bekommen haben.
Dabei sind wir auf bisher zurückgehaltenes Material gestoßen. Material welches zurückgehalten worden war, um eine Entschädigung zu verhindern oder hinauszuzögern.
Dieses von den Tätern akribisch zusammengetragene Beweismaterial durfte nicht an die Öffentlichkeit, um den Völkermord an uns nicht bekennen zu müssen.
Statt dessen wurden die Täter in den Entschädigungsverfahren als Sachverständige gehört, für die die Sinte kriminell sein mußten. Die Gerichte glaubten den Tätern und nicht den Opfern.
Quelle: Presseheft zum Film Das falsche Wort – „Wiedergutmachung“ an Zigeunern (Sinte) in Deutschland? von Melanie Spitta und Katrin Seybold. Hg. Katrin Seybold Film GmbH, München 1987
Anm. Im Original von den Autorinnen/Filmemacherinnen verwendete Begriffe wurden bewusst nicht markiert, abgeändert oder gestrichen, um sie im Sinne der Quellentreue stehen zu lassen, da sie einem historischen Kontext zugehören. Dasselbe gilt für die Filmtitel in den Filmografien. Nicht zuletzt wird so deutlich, dass es Seybold/Spitta ein wichtiges Anliegen war, auch sprachpolitisch für die Selbstbezeichnung der Sint*izze im öffentlichen Bewusstsein der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu kämpfen.