Regie
Lana Gogoberidze
Georgien, Frankreich / 2023
89 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Georgisch
Geht es im Leben um Begegnung oder Trennung? Die georgische Regisseurin Lana Gogoberidze fragt dies zu Beginn des Films anhand einer Serie von Fotos: Einer Filmminiatur gleich ist sie als Kind in Umarmung mit ihrer Mutter Nutsa zu sehen. Das Filmemachen folgt in Gogoberidzes Intellektuellen- und Künstler*innen-Familie einer matrilinearen Logik, in dritter Generation. Nutsa Gogoberidze war Georgiens erste Regisseurin, dann als Gulag-Häftling für zehn Jahre von ihrer Familie getrennt und bis an ihr Lebensende von ihrem zensierten Werk abgeschnitten. Lana Gogoberidze macht sich mit ihrer Tochter Salomé Alexi daran, die Teile von Nutsas Leben zusammenzuführen. So finden sie ihre verschollenen Werke Buba (1930) und Uzhmuri (1934). Lana am Set ihres vorherigen Films, umringt von ihrer Filmcrew-Familie: Filmemachen als kollektive Praxis der Sorge und Zärtlichkeit. Ihr Film ist Autobiographie, Liebeserklärung und Trauerarbeit – das Vermächtnis Lana Gogoberidzes und darin aufgehoben auch das ihrer Mutter. Diese inspirierte sie zu starken, freien Frauenfiguren, die düsteren Zeiten trotzen. Gegen alle Abgründe setzt die Gogoberidze-Dynastie Poesie, Tanz und Kino – gemeinsam geteiltes Leben. (Gaby Babić)
Lana Gogoberidze, 1928 in Tbilissi geboren. Sie schloss ihr Regiestudium am Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau 1958 ab. Mitbegründerin und erste Präsidentin des Verbandes Kino Women International, später Leiterin der Regieabteilung der Rustaveli Theaterschule sowie des Studios Kartuli Pilmi (heute Georgia Film). 1984 war sie Teil der internationalen Jury der 34. Berliner Filmfestspiele. Ihr Film Valsi Pechoraze erhielt 1993 den Preis der Ökumenischen Jury im Internationalen Forum des jungen Films. 1992 bis 1995 Mitglied des georgischen Parlaments. 2019 erschien ihre Autobiographie.
Produktion Salome Alexi. Produktionsfirma 3003 FimProduction (Tbilisi, Georgien). Regie Lana Gogoberidze Co-Regie: Salome Alexi. Buch Lana Gogoberidze. Kamera Jean-Louis Padis. Montage Lana Gogoberidze, Helene Murjikneli. Musik Reso Kiknadze. Sound Design Irakli Ivanishvili. Stimme Lana Gogoberidze. Szenenbild Simon Machabeli. Koproduzent*in Jean-Louis Padis. Koproduktion Manuel Cam.
Filme: 1958: Gelati (Kurzfilm). 1959: Tbilisi 1500 tslisaa (Kurz-Dokumentarfilm). 1961: Erti tsis qvesh / Unter One Sky. 1965: Me vkhedav mzes / I See the Sun. 1968: Peristsvaleba / Limits. 1972: Rotsa akvavda nushi / When Almonds Blossomed. 1975: Aurzari salkhinetsi / Commotion. 1978: Ramdenime interviu pirad sakitkhebze / Some Interviews on Personal Matters. 1984: Dges game utenebia / A Day Longer Than Night. 1986: Oromtriali / Full Circle. 1992: Valsi Pechoraze / The Waltz on the Pechora. 2013: Okros dzapi / Golden Thread. 2023: Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli / Mother and Daughter, or the Night Is Never Complete.