ERLÄUTERUNGEN ZU DEN HOPI-ZEREMONIEN IM FILM
Anka Schmid und Agnes Barmettler
Wie es zu den Aufnahmen kam
Eigentlich ist es verboten, im Hopiland zu filmen. Aber in den 1960er Jahren bekam unser Hopi Ko-Regisseur James Danaqyumptewa von den Dorfältesten von Hotevilla den Auftrag, Bild- und Tonaufnahmen ihrer Zeremonien zu machen, im Wissen, dass einige bald nicht mehr durchgeführt werden würden. Mit diesen Aufnahmen hofften sie, Dokumente für die nachfolgenden Generationen zu schaffen. Tatsächlich sind einige der dokumentierten Zeremonien bald darauf abgesetzt worden und das spirituelle Wissen dazu verloren gegangen. Insofern sind die entstandenen (stummen) Super-8-Aufnahmen und die entsprechenden Tonaufnahmen ein wichtiges kulturelles Erbe, das wir in Techqua Ikachi, Land – Mein Leben integrieren durften. Der grösste Teil der Hopi-Zeremonien ereignet sich in den Kiwas. Eine Kiwa besteht aus einem sichtbaren oberen Teil mit einer Treppe und einem kleinen Eingang auf dem Dach, von wo eine Leiter zu dem unterirdischen Raum mit einer Feuerstelle führt. Die Super-8-Aufnahmen zeigen nur die im Dorf stattfindenden Teile. Da die Teile der Zeremonien in den dunklen Kiwas nie gefilmt wurden, der Ablauf aber richtig wiedergegeben werden sollte, sind an diesen Stellen zu den Original-Tonaufnahmen Bilder der Nacht und des Mondes eingefügt.
Hopi-Zeremonien
Quellen: James Danaqyumptewa und die Zeitschrift "Techqua Ikachi" Nr 1- 44, publiziert 1975 - 1986 von den Hopi Ältesten aus Hotevilla, http://www.hopistar.org/techqua.html
Die Hopi-Zeremonien sind verbunden mit den Naturgesetzen im Kosmos und mit den Kreisläufen des Lebens auf der Erde: werden - wachsen - blühen - reifen - vergehen - neuwerden. Alle Rituale erinnern uns immer wieder daran, dass wir Menschen ein Teil der Natur sind und gemeinsam von und mit anderen Wesen leben.
Der Lauf von Sonne, Mond und Sternen zeigt die Jahreszeiten an und bestimmt den Zeitpunkt der Zeremonien. Das ganze Jahr hängt in einer spirituellen Weise zusammen mit der Erschaffung der Welt und mit den göttlichen Gesetzen der Schöpfung. Auf unserer Lebensreise brauchen wir Menschen verlässliche Wegweiser, denn wir sind fehlerhaft und begrenzt. Auch im täglichen Leben sind diese Gesetze wesentlich. Sie können uns den Weg zeigen für ein gemeinschaftliches und friedliches Dasein.
Erklärungen zur Abfolge der Zeremonien im Film:
Die Reihenfolge der Zeremonien im Film folgt dem Jahreszyklus der Hopi und startet im November. Die Zeremonien finden im Wechsel zu den Arbeiten in der Landwirtschaft statt und werden auch in diesem Zusammenspiel im Film gezeigt.