Regie
Soo-nam Park, Maeui Park
Japan, Südkorea / 2023
142 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Japanisch, Koreanisch
Park Soo-nam war vieles in ihrem langen Leben: Autorin, alleinerziehende Mutter, Betreiberin eines BBQ-Restaurants, Aktivistin und vor allem Dokumentaristin. Nun ist sie weit über achtzig und am Erblinden. Ihre Tochter Park Maeui nimmt sich voller Sorgfalt, Liebe und geteiltem Humor der transgenerationalen Aufgabe an, das bedeutende Erbe ihrer Mutter einer Gegenwart zu vermitteln, in der weltweit Faschismus und Militarisierung erstarken. Mit ihrer Mutter und über sie entsteht dieser Film, der ein reiches, dekoloniales Archiv erschließt: Als in Japan geborene Nachfahrin koreanischer Einwander*innen aus der Kolonialzeit, hatte es sich Park Soo-nam zur Lebensaufgabe gemacht, die von der japanischen Gesellschaft verdrängten Gewalterfahrungen ihrer Gemeinschaft zu dokumentieren. Unzählige Zeitzeug*innen hat sie interviewt: Überlebende von Hiroshima und Nagasaki, von Massakern, Zwangsarbeit, Zwangsmobilisierung und Trostfrauen (Sexsklavinnen). Der gemeinsame Film, das Filmematerial der Mutter darin, sind Gegengeschichtsschreibung und Eingedenken. Neben den Worten der an Leib und Leben versehrten, setzt diese geteilte Praxis auf die Ausdruckskraft der Körper. (Gaby Babić)
Park Soo-nam, 1935 in der Präfektur Miyagi in Japan als japanische Koreanerin zweiter Generation geboren. Ihr Buch „Crime, Death and Love“ (1963) behandelt das Schicksal eines japanisch-koreanischen Todeskandidaten. In „Joseon Hiroshima Banilbonin Nae Yeohaengui Girok“ (1973) schreibt sie über die Erfahrungen koreanischer Opfer des Atombombenabwurfs in Hiroshima. 1986 debütierte sie als Dokumentarfilmregisseurin mit dem Film The Other Hiroshima – Korean A-bomb Victims Tell Their Story.
Park Maeui, 1968 geboren. Park Soo-nams Tochter arbeitete seit ihrer Jugend mit ihrer Mutter an deren Filmen. Als ihre Mutter erblindete, übernahm sie zusätzlich auch den Videoschnitt und die Restaurierung ihrer Filme. Sie war Regieassistentin beim Film Nuchigafu – Life Is a Treasure “Gyokusai“ Stories in the Battle of Okinawa (2012) und verantwortete den Schnitt und die Produktion für The Silence (2017)
Produktion Park Soo-nam, Park Maeui, Emi Ueyama. Regie Park Soo-nam, Park Maeui. Kamera Shinji Teruya, Park Maeui, Kim Im-man, Kim Myeong-yoon, Koshiro Otsu. Montage Park Maeui. Musik Mi Yeon. Mit Kim Seong-soo, Hirano Nobuto, Jeon Dong-rye, Lee Yong-im, Seo Jeong-woo, Kim Jeong-soon, Lee Ok-seon.
Weltvertrieb ARTicle Films
Park Soo-nam: 1986: The Other Hiroshima – Korean A-bomb Victims Tell Their Story (Dokumentarfilm). 1991: Song of Ariran – Voices from Okinawa (Dokumentarfilm). 2012: Nuchigafu – Life is a Treasure “Gyokusai” Stories in the Battle of Okinawa (Dokumentarfilm). 2017: The Silence (Dokumentarfilm). 2023: Voices of the Silenced.
Park Maeui: 2024: Voices of the Silenced.