Regie
Kang Mi-ja
Südkorea / 2024
67 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Koreanisch
Auf einer Hochzeitsfeier lernen sich Yeong-gyeong und Su-hwan kennen. Nach dem Fest trägt Su-hwan die betrunkene Yeong-geyong auf dem Rücken nach Hause. Daraus wird ein tägliches Ritual. Zwei vom Leben Gebeutelte – ihr Geist vom Alkohol angegriffen, sein Körper von der Arthritis ausgelaugt – finden Halt und Trost in ihrem Miteinander. Die zarte platonische Verbindung ist eine Rettungschance, die durch ihre Rückfälle immer wieder schweren Belastungsproben ausgesetzt wird. Regisseurin Kang Mi-ja verarbeitet in ihrem zweiten Spielfilm Bombam den gleichnamigen Roman von Kwon Yeo-sun zu einem kargen Porträt der zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte zweier verlorener Seelen, die ein schmerzvolles Leben aus der Bahn geworfen hat. Kang erzählt schonungslos, wie Yeong-gyeong sich selbst zerstört und Su-hwan in hilfloser Sehnsucht versinkt – eine verblüffende Umkehrung der traditionellen Geschlechterdynamik. Kang gelingt ein lyrisch durchgestalteter, rauer Film mit Anklängen an Melodrama und Märchen, der nicht lockerlässt und dennoch eine große Zärtlichkeit ausstrahlt – eine Geschichte mit Nächten voll zaghafter Sehnsucht und Tagen, an denen ein Neuanfang möglich scheint. (Srikanth Srinivasan)
Kang Mi-ja wurde 1966 geboren. Sie arbeitet als Cutterin für Filme und Serien, zudem unterrichtet sie Filmschnitt an der Korea National University of Arts.
Regie Kang Mi-ja. Buch Lee Ji-sang, Kang Mi-ja. Kamera Lee Ji-sang, Seo Tae-beom. Montage Kang Mi-ja. Ton So-yeong Jeon. Szenenbild Si-ha Park. Produzent*in Hong In-pyo. Executive Producer Lee Ji-sang. Produktionsfirma Wolwon Film (Seoul, Südkorea). Mit Han Ye-ri, Kim Seol-jin.
Weltvertrieb Cinema DAL
Filme: 1998: Hyeonbin / Deep or Quiet (Kurzfilm). 2008: Pureun Gangeun Heulleora / Let the Blue River Run. 2024: Bombam / Spring Night.