Regie
Vitaly Mansky
Lettland, Tschechien, Ukraine / 2025
179 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Ukrainisch
„Time to Target“ bezeichnet die Zeit, die eine Rakete braucht, um ihr Ziel zu erreichen. Auch fern der Front ist die ukrainische Bevölkerung nicht vor militärischen Angriffen sicher. Nicht sicher vor Tod, Zerstörung und den gesellschaftlichen Folgen eines Zermürbungskrieges. Das westukrainische Lviv, Geburtsort von Regisseur Vitaly Mansky, kämpft um Normalität, ohne dabei die täglichen Kriegsverluste zur Gewohnheit werden zu lassen. In das frühlingshafte Treiben der historischen Altstadt zwischen Berufsverkehr, Stadtführungen und Versammlungen, Schulunterricht und Kaffeehauslärm, brechen Totenglocken und Gedenkminuten ein. Wieder und wieder. Der städtische Friedhof füllt sich mit Flaggen und Holzkreuzen. Über ein Jahr begleitet der Film Musiker eines Militärorchesters, Veteranen und Zivilist*innen bei ihrer Alltagsbewältigung – mit Herz, Witz und dem Mut, sich einer gnadenlosen Realität zu stellen. Einen Frühling und ein weiteres Kriegsjahr später: Neue Rekrut*innen werden in den Einsatz geschickt. Der Kreis schließt sich. Und es wird schmerzhaft klar, dass Frieden manchmal nichts als die Zeit bezeichnet, bevor eine Rakete einschlägt. (Irina Bondas)
Vitaly Mansky wurde 1963 in Lviv, Ukraine, geboren. Nach seinem Abschluss in Moskau 1989 wurde er zu einem der bekanntesten aktuellen Dokumentarfilmer. Seine Filme wurden auf Filmfestivals weltweit gezeigt und erhielten über 100 internationale Auszeichnungen. 2007 gründete er das Internationale Festival für kreative Dokumentarfilme Artdocfest in Russland. 2014 wanderte er nach Lettland aus. Er wird weiterhin von den russischen Behörden verfolgt, weil er seine bürgerrechtliche Haltung zum Ausdruck bringt. Er ist Präsident des IDFF Artdocfest/Riga und Mitglied der American Film Academy (Oscars).
Regie Vitaly Mansky. Buch Vitaly Mansky. Kamera Roman Petrusyak, Aleksey Leskov, Vitaly Mansky. Montage Matvey Troshinkin. Sound Design Jan Čeněk. Produzent*in Natalia Manskaia. Koproduzent*innen Natalia Khazan, Filip Remunda, Tereza Horska, Vit Klusak, Jan Barta. Produktionsfirma Vertov (Riga, Lettland).
Filme: 1988: Boomerang (Kurzfilm). 1990: Post (Kurzfilm), Etudes About Love (Kurzfilm, 1990-1993). 1991: Lenin’s Body (Kurzfilm). 1993: Cuts of a Recurrent War (Kurzfilm). 1995: Bliss. 1999: Private Chronicles. Monologue. 2001: Putin. Leap Year, Yeltsin. Another Life, Gorbachev. After The Empire. 2002: Broadway. Black Sea. 2003: Anatomy of T.a.T.u.. 2005: Gagarin’s Pioneers. 2006: Wild, Wild Beach. 2008: Dawn / Sunset. Dalai Lama 14, Virginity. 2009: Beginning / Nikolina Gora. Epilogue. 2011: Motherland or Death. 2013: Pipeline. 2014: The Book. 2015: Under the Sun. 2016: Radinieki / Rodnye (Close Relations). 2018: Putina liecinieki / Putin’s Witnesses. 2020: Gorbačovs. Paradīze / Gorbachev. Heaven. 2023: 2020, Shidniy front / Eastern Front. 2024: Dzelzs / Iron. 2025: Chas pidlotu / Time to the Target.