Hi, ich bin Sophie. Ich liebe es, Filme zu machen. Ich bin richtig stolz auf meinen ersten Langfilm. Er entstand aus purer Entschlossenheit und Willenskraft. Carter Looker (Kamera) und ich entschieden, dass wir nicht länger warten wollten. Wir drehten diesen Film mit dem, was wir hatten, den Leuten, die wir finden konnten, den kostenlosen Orten, an denen wir drehen durften, und den Gefallen, die wir einlösen konnten.
Meine ganze Karriere lang habe ich mir originelle Lösungen für beschränkende Situationen ausgedacht. Mein Kurzfilm PEEPS wurde mit einem Budget von 4.000 AUD im Guerilla-Stil in einem Einkaufszentrum gedreht, schließlich von Gregory Nava für das Telluride Film Festival ausgewählt und dann auf vielen anderen Festivals weltweit gezeigt. Ich mag die Herausforderung, mit minimalen Ressourcen zu arbeiten, und ich habe eine Formel für lustige, erfinderische und warmherzige Geschichten entwickelt, die die echte Welt als Teil der Ästhetik einbezieht.
FWENDS beleuchtet die Komplexität moderner Frauenfreundschaften auf eine Weise, die ich so noch nie gesehen habe. Aus meiner kleinen Ecke in Australien erzählt der Film authentisch von unserer krankhaften Unfähigkeit zuzugeben, dass wir einander so dringend brauchen. Wir hören immer wieder, dass Einsamkeit heutzutage eine Epidemie ist, besonders unter jungen Menschen. Ich habe das Gefühl, dass der ständige Druck, Geld zu verdienen und erfolgreich zu sein, unsere Fähigkeit trübt, auf unsere menschlichen Bedürfnisse zu hören. Man hat leicht das Gefühl, dass die Welt einen erdrückt und man sich allein durchschlagen muss. Es ist viel schwieriger zuzugeben, dass man einfach nur seine Freunde sehen muss.
Es liegt so viel Heilung und Katharsis darin, einfach zuzugeben, wie ängstlich, verletzt, chaotisch und witzig wir sind.
Für mich sind Schauspieler*innen viel mehr als nur sprechende Marionetten. Sie sind meine Mitstreiter, die mich herausfordern, meinen Figuren die Tiefe und Menschlichkeit zu verleihen, die sie verdienen. Einer der Gründe, warum ich immer wieder Filme mache, ist meine Leidenschaft für die Schauspielkunst und mein Wunsch, die Menschen immer besser zu verstehen. Schauspieler*innen machen mich demütig. Sie gehören zu den mutigsten Menschen der Welt. Die stilistischen Entscheidungen im Film entstanden aus dem Interesse, im Rahmen der Geschichte Situationen zu schaffen, in denen die Menschen so ehrlich und menschlich wie möglich sein können. Es war furchteinflößend, sich auf so lange Einstellungen einzulassen, aber es war eine bewegende Erfahrung zu sehen, wie Emmanuelle Mattana und Melissa Gan sich der Herausforderung mit so viel Finesse und Mut gestellt haben. Ich bewundere die beiden immer noch.
Ich glaube, es ist notwendig, Geschichten zu erzählen, die uns ganz normale Menschen zeigen, die aussehen wie du und ich. So können wir uns selbst mit einem unerschrockenen, verspielten und skeptischen Blick hinterfragen. Es liegt so viel Heilung und Katharsis darin, einfach zuzugeben, wie ängstlich, verwundet, chaotisch und witzig wir sind. Mein wichtigstes Anliegen beim Machen von FWENDS war es, zwei echte Menschen und die sehr reale Welt in all ihrem herrlichen Chaos zu zeigen. Ich finde, dieses Chaos ist irgendwie schön.
Sophie Somerville