OASIS OF NOW entstand aus meiner persönlichen Bindung an einen in die Jahre gekommenen Wohnblock und die Menschen, die darin leben. Dort haben wir auch gedreht. Emotional ist dieser Ort mir mal nah und mal fremd, und das auf unterschiedliche Weise. Eine wichtige Rolle spielen in dem Film das Thema Familie und die Frage, was es heißt, Außenseiter zu sein. Noch stärker geht es aber für mich und auch für die Hauptfigur um den Versuch, sich zu öffnen und auf einer zwischenmenschlichen Ebene freimütig über persönliche Gefühle zu sprechen. Außerdem geht es um die Möglichkeiten von Nähe und Distanz und die Frage, wie beides durch unser Umfeld, unsere Situation und unsere Identität beeinflusst wird. Ob zwischen Menschen wirkliche Nähe entsteht, hängt für mich davon ab, wie aufmerksam wir von anderen wahrgenommen oder ob wir überhaupt gesehen werden. Denn: Wie sollen wir urteilen können, wenn wir nur ein Teil des Ganzen kennen?
Chee Sum Shia
Übersetzung: Andreas Bredenfeld