Regie
Filipa César, Marinho de Pina
Portugal, Guinea-Bissau, Deutschland / 2024
92 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Guineabissauisches Kreol, Kapverdisches Kreol, Französisch, Portugiesisch
„Nichts fällt vom Himmel, außer Regen“, sagt Amílcar Cabral auf einer Tonbandaufnahme aus dem Jahr 1970. Frauen des Landarbeiterinnen-Kollektivs Satna Fai lauschen dem historischen Dokument des Politikers, Poeten und Theoretikers, ruhen sich aus, während Cabral eine gleichberechtigte Rolle zwischen den Geschlechtern fordert, die für den gemeinsamen Fortschritt unabdingbar sei. Ort des Geschehens: das Abotcha-Gebäude in Malafo, einem traditionellen Balanta-Dorf in Guinea-Bissau, das seit 2023 die Mediateca Onshore beherbergt. Gemeinsam mit dem Filmemacher Sana na N’Hada und anderen arbeitet Regisseurin Filipa César seit 2011 daran, das audiovisuelle Gedächtnis der Befreiungsbewegung des Landes zu rekonstruieren und öffentlich zugänglich zu machen, auch der Künstler Marinho de Pina ist seit 2017 involviert. In Resonance Spiral dokumentieren César und de Pina den Bau der Abotcha und stattfindende agro-poetische Praxen, zeigen Dialoge zwischen Archiv, darstellender Kunst und Community. Gleichzeitig setzen sie sich mit der eigenen Position auseinander, teilen Erkenntnisse, Verzweiflung – und den Schlamm der Mangroven. (Carolin Weidner)
Filipa César, geboren 1975 in Porto. Sie studierte Malerei an der Universität Porto sowie an der Universität Lissabon. Im Jahr 2008 schloss sie ein Masterstudium „Art in Context“ an der Universität der Künste Berlin ab. Seit 2011 erforscht sie die Ursprünge des Kinos der afrikanischen Befreiungsbewegung in Guinea-Bissau als Labor für dekolonisierende Epistemologien. Sie hat ihren ersten Langfilm Spell Reel 2017 im Forum uraufgeführt, Quantum Creole wurde 2020 im Forum Expanded gezeigt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Marinho de Pina, Filmemacher, transdisziplinärer Künstler, Performer, Dichter, Musiker und Schriftsteller. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Studies on Socioeconomic Change and Territory in Lissabon und promoviert über „Heilige Orte in Bissau“. Seit 2017 arbeitet er zusammen mit Filipa Cesár, Sana na N’Hada und Suleimane Biai in Guinea-Bissau am Programm „Mediateca Abotcha“ für die kulturelle Erschaffung von Träumen und Utopien mit der dortigen Gemeinschaft.
Produktion Anže Peršin, Filipa César. Produktionsfirma Stenar Projects (Lissabon, Portugal). Regie Filipa César, Marinho de Pina. Buch Sana na N’Hada, Regina Guimarães. Kamera Jenny Lou Ziegel. Montage Filipa César. Sound Design João Polido Gomes. Musik Mû Mbana, Demba Djabaté, Marinho de Pina, João Polido Gomes. Ausführende*r Produzent*in Suleimane Biai. Mit Bedan na Onça, Bidan Quelenque, Cristina Mendes, Mû Mbana, Nsai Ndiba, Nsa na Tchuto, Pereira na Onça, Pedro na Onça, Sancho Silva, Sana na N’Hada, Satna Fai, Sónia Vaz Borges, Vanessa Fernandes, Community of Malafo.
Filipa César: 2007: Rapport (16 Min.), Allee der Kosmonauten (8 Min.). 2008: Le passeur (34 Min.). 2009: The Four Chambered Heart (29 Min.). 2010: Insert (10 Min.), Memograma (40 Min.), Porto, 1975 (10 Min.). 2011: The Embassy (7 Min.). 2012: Cuba (10 Min., Forum Expanded 2013), Cacheu (10 Min.). 2013: Conakry (10 Min.). 2014: Mined Soil (32 Min.). 2015: Transmission from the Liberated Zones (30 Min., Forum Expanded 2016). 2017: Spell Reel (96 Min., Forum 2017). 2018: Sunstone (Kurz-Dokumentarfilm). 2020: Quantum Creole (Kurz-Dokumentarfilm). 2024: Resonance Spiral.
Marinho de Pina: 2024: Resonance Spiral.