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SĂPTĂMÂNA MARE (Holy Week) spielt im frühen 20. Jahrhundert, kurz vor den beiden schlimmsten Alpträumen der neueren Geschichte: Faschismus und Bolschewismus. Der Film basiert lose auf einem Kurzroman des rumänischen Schriftstellers Ion Luca Caragiale, der uns als seine Landsleute besser versteht als jeder andere.

Da ich die Menschen sehr liebe, treibt mich beim Filmemachen vor allem eine Frage an: „Wie kann das sein?“ In diesem Fall: Wie wird jemand zum Mörder?

In SĂPTĂMÂNA MARE gibt es verschiedene Themen, die teils absichtlich, teils unabsichtlich verhandelt werden. Im Kern geht es aber um den Teufelskreis, der durch Hass entsteht und von dem wir nicht wissen, wie wir ihn durchbrechen können. Mit dieser Pandemie des Bösen setzt der Film sich auseinander.

Ich trete nicht in Konkurrenz zur Geschichtsschreibung. Mit geht es nicht darum, historisches Unrecht wiedergutzumachen, Schuldige zu benennen oder eine Parabel zu konstruieren. Darin sehe ich auch nicht die Aufgaben des Kinos. Stattdessen werfe ich einen emotionalen Blick darauf, wie Menschen dem Leben aus existenzialistischer Sicht begegnen. Ich glaube, der empathische Blick, über den nur das Kino verfügt, kann in diesem Film den Vorabend eines Pogroms zum Leben erwecken, diesen Moment, in dem jemand – vor der Zeit des Internets, Fernsehens oder der Farbfotografie – beschloss, sich auf den Weg zu machen an einen Ort, an dem angeblich „Milch und Honig“ fließen. Mit diesem besonderen Blick kann das Kino auch schildern, wie aus Angst vor dem Tod der Wille zum Töten entsteht. Ich verbinde mit diesem Film nur eine Hoffnung: dass die Zuschauer*innen ins Zweifeln kommen und frei ihre eigenen Fragen formulieren können.

Andrei Cohn
Übersetzung: Andreas Bredenfeld

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