27. Internationales Forum des Jungen Films 199747. Internationale Filmfestspiele Berlin |
Hauptprogramm
AMSTERDAM GLOBAL VILLAGE
R: Johan van der Keuken, Niederlande 1996, 35 mm, 245'
Der holländische Dokumentarfilmer van der Keuken präsentiert mit seinem 47. Film ein
labyrinthisches Großstadtporträt seiner Heimatstadt Amsterdam, deren kulturelle Vielschichtigkeit eine Reise um die
Welt birgt: angefangen bei einem marokkanischen Kurierboten, dem wir mit seinem Moped durch die Stadt
folgen, bis nach Bolivien, Thailand und in das vom Krieg gezeichnete Tschetschenien, wohin die Spuren der
Stadtbewohner den Regisseur führen.
AFRIQUES: COMMENT ÇA VA AVEC LA DOULEUR?
Afrikas: Wie steht es mit den Schmerzen?
R: Raymond Depardon, Frankreich 1996, 35mm, 165'
Depardons Reise führt von Südafrika über Angola nach Ruanda, Äthiopien, durch den Sudan nach
Ägypten. 17 Länder in drei Jahren. Der Film zeigt unterschiedliche Afrikas, aber fast überall die gleichen
Schmerzen. Depardon wählte die Form eines filmischen Tagebuchs, er filmte allein, das Mikrophon an der Kamera.
BLACK KITES
R: Jo Andres, USA 1996, 35mm, 26'
D: Mimi Goese, Steve Buscemi, Lucian Buscemi
Als der Krieg über Sarajevo hereinbricht, flieht die Künstlerin Alma Hajric (ein Pseudonym) in einen
unter der Erde gelegenen Bunker. Jeder Tag ist ein Experiment der Überlebenskunst. In Zeichnungen und
Notizen drückt Alma ihre Ängste, die Tyrannei und Brutalität des Kriegsalltags aus. In einer sehr persönlichen
und eindrucksvollen Erzählung verbindet der Film die Aufzeichnungen der Künstlerin mit Imagination,
Traum und Realität.
CALLING THE GHOSTS: A Story About Rape, War, and Women
R: Mandy Jacobson & Karmen Jelincic, USA/Kroatien 1996, 63'
Die Chronik zweier Frauen in Bosnien-Herzegowina während des Krieges: Sie werden verfolgt, in ein
Lager nach Omarska verschleppt, gefoltert, vergewaltigt. Der Film folgt dem langwierigen Kampf der Frauen,
für die erduldeten Qualen auf internationaler Ebene Gerechtigkeit zu erringen.
CHUKJE / Festival
R: Im Kwon-Taek, Korea 1996, 35mm, 108'
D: Ahn Sung-Ki, Oh Jung-Hae, Han Eun-Jin, Jung Kyung-Soon
Im Kwon-Taeks Film beschreibt eine Begräbniszeremonie als Spiegel verschiedener Schicksale und
entwickelt daraus ein bewegendes Familien- und Menschenporträt.
CLUBBED TO DEATH
R: Yolande Zauberman, Frankreich 1996, 35mm, 90'
D: Elodie Bouchez, Béatrice Dalle, Roschdy Zem, Richard Courcet
Eines Nachts auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause schläft Lola im Bus ein. Die Fahrt endet am
Stadtrand, von wo es bis zum nächsten Morgen keine Busverbindung mehr zurück in die Stadt gibt. Von
dem Lärm eines großen Clubs angezogen, gerät sie ins pulsierende Nachtleben der Vorstadt: Eine Hölle
aus Einsamkeit und künstlichen Paradiesen.
DA HABT IHR MEIN LEBEN - MARIELUISE, KIND VON GOLZOW
R: Barbara & Winfried Junge, Deutschland 1997, 35mm, 141'
In einem weiteren Teil ihrer Langzeitbeobachtung der Kinder von Golzow" folgen Barbara und
Winfried Junge der Lebensgeschichte der Marieluise S. von ihrer Kindheit im Oderbruch bis zum Wegzug der
Familie nach Nordrhein-Westfalen.
DAIJIGA UMULE PAJINNAL / Der Tag, an dem ein Schwein in den Brunnen fiel
R: Hong Sang-Soo, Korea 1996, 35mm, 115'
D: Kim Ui-Seong, Lee Eung-Kyung, Park Jin-Sung, Cho Eun-Suk
Ein postmoderner Reigen, der dem veränderten Lebensgefühl im Land Rechnung trägt: Ein mäßig
erfolgreicher Autor läßt sich von einer verheirateten Frau aushalten, die von ihrem Ehemann betrogen wird.
Das Geld, das sie ihm gibt, benutzt er, um sich mit einer anderen zu treffen. Hintergrund des Films ist die
15 Millionen-Metropole Seoul, wo von der gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung der Achtziger Jahre
nichts mehr zu spüren ist. Ein persönlich und sensibel erzählter Film, der sich einer modernen Filmsprache bedient.
EXIL SHANGHAI
R: Ulrike Ottinger, Deutschland 1997, 16 mm, 275'
Ein vergessenes Kapitel jüngster Geschichte analysiert Ulrike Ottinger in diesem Film. Es geht um die
Flucht europäischer Juden vor dem Nazi-Regime in die Stadt Shanghai, einen der wenigen Orte in der Welt, für
die man kein Einreisevisum brauchte. Ulrike Ottinger hat Menschen zum Sprechen gebracht, sie evoziert
Schicksale und fand bei den Recherchen prägnante und poetische Bilder aus dem Shanghai von heute. Im
Mittelpunkt des Films stehen mehrere Personen, die aus Zentraleuropa nach Shanghai auswanderten und später
in die USA gelangten.
[FOCUS]
R: Satoshi Isaka, Japan 1996, 35mm, 73'
D: Tadanobu Asano, Keiko Unno, Akira Shirai
Der Film befaßt sich mit den ausbeuterischen Praktiken des japanischen Fernsehens und entwickelt sich
vom cinéma-vérité zum Krimi: Kanemura, ein freier Autor, hat ein zwanghaftes Interesse an Dingen, die ihn
nichts angehen. Fanatisch beschäftigt er sich mit Abhörtechniken. Ein Fernsehsender beschließt, eine Sendung
über ihn zu machen. Als das Filmteam bei Kanemura auftaucht, werden die Beteiligten unversehens in
gefährliche kriminelle Machenschaften verwickelt...
FOR DANIEL
R: Ernie Gehr, USA 1997, 16mm, 72'
Der Titel impliziert, daß dieser Film für meinen Sohn ist und, daß ich für ihn da bin. Mein
filmisches Interesse konzentriert sich ganz auf Daniel. Das wiederum bedeutet, daß man beim Filmen völlig
entspannt, intim, ruhig und privat vorgehen kann, was mich sehr berührt. Ich habe meine ganze Aufmerksamkeit
darauf konzentriert, in winzigen Augenblicken das Leben festzuhalten und es zu feiern: Ein Gähnen, ein
Lächeln, Schmerz, eine Geste, die Andeutung einer Geste schon, als stiller Ausdruck dessen, daß etwas wächst,
sich ändert, Zeit vergeht."
FROST
R: Fred Kelemen, Deutschland 1997, 16mm, 270'
D: Paul Blumenberg, Anna Schmidt, Mario Gericke, Harry Baer, Isolde Barth, Adolfo Assor
In der Weihnachtsnacht muß der siebenjährige Micha mit seiner jungen Mutter Marianne vor der
Gewalt seines betrunkenen Vaters fliehen. Das Notwendigste in einem großen Koffer verstaut, verlassen sie
heimlich ihre Wohnung im Souterrain eines Mietshauses. Auf ihrer Reise durch das winterliche Deutschland begegnen
ihnen Menschen, die alle keine Ruhe, keinen Ort des Bleibens bieten. In suggestiven Bildern beschreibt
der Film das Klima einer alles durchdringenden Kälte unter den Menschen.
FUN-BAR-KARAOKE
R: Tom Pannet (Pen-ek Ratanaruang), Thailand 1997, 35mm, 103'
D: Ray Macdonald, Paiboonkiat Keawkaew, Fay Asavese
Pannet legt in diesem Erstlingsfilm einen Essai in moderner Filmsprache vor, der anhand einer
Vater-Tochter-Geschichte den thailändischen Wirtschaftsboom der letzten Jahre einen kritischen Spiegel vorhält: Die
Tochter hat den immer wiederkehrenden Traum, daß ihre Mutter ein Haus baut. Von Mal zu Mal nimmt der
Bau Gestalt an. Eines Tages läßt sie sich den Traum deuten und erfährt, daß die Fertigstellung des Hauses
den Tod des Vaters bedeutet. Der ist ein Lebemann, arbeitet wenig und hält sich mit Börsengeschäften
über Wasser. Ansonsten vergnügt er sich in der Karaoke-Bar Ladyland", wo er sich in eine junge Frau
verliebt, die allerdings Verbindungen zur Mafia pflegt. Gewalt, Aberglaube, Traum und Realität beginnen, sich
zu vermischen...
GAI TAO-WAN-JE DE CHACHA / A Cha Cha For the Fugitive
R: Tsai-Cheng Wang, Taiwan 1997, 35mm, 83'
D: Julien Chen, Hsin-Yu Liu, Chieh-I Chen, Tsung-Sien He
Ein ultramoderner und raffinierter Film, der das Lebensgefühl der jungen Generation in einer
expressionistischen Vision beschwört, die sich in rasanten Montagen und Bildfolgen artikuliert.
GALLIVANT
R: Andrew Kötting, Großbritannien 1996, 100'
Andrew Kötting bereist mit seiner Mutter Gladys (85) und seiner Tochter Eden (7), die sich nur
mittels Zeichensprache verständigen kann, die englische Küste. Die drei entwickeln einen Dialog, der die
Exzentrizität, die Eigenwilligkeiten und die Normalität" der Inselbewohner auf ebenso amüsante wie bewegende
Art wiederspiegelt.
HIMITSU NO HANAZONO / Mein geheimer Garten
R: Shinobu Yaguchi, Japan 1996, 35mm, 83'
D: Naomi Nishida, Go Riju, Taketoshi Naito
Eine Komödie, in deren Mittelpunkt die etwas überdrehte Bankangestellte Sakiko steht. Bei einem
Banküberfall wird sie als Geisel genommen. Auf der Flucht kommt es in einer abgeschiedenen Gegend am Fuße
des Mount Fuji zu einem schweren Autounfall, den nur Sakiko überlebt. Nach ihrer Rettung erfährt sie, daß
bei dem Überfall 500 Millionen Yen gestohlen wurden - und noch vermißt werden. Ausgerüstet mit einer
geologischen Ausrüstung startet Sakiko eine Expedition in die Wildnis.
ILLTOWN
R: Nick Gomez, USA 1996, 35mm, 97'
D: Michael Rapaport, Lili Taylor, Kevin Corrigan, Adam Trese, Isaac Hayes
Eine faszinierend und brilliant inszenierte Gangstergeschichte, angesiedelt in Miami. illtown" ist ein bis
ins letzte Detail kontrollierter und stilisierter Film, der das Bild einer abgründig schönen und zugleich
von Gewalt beherrschten Welt entwirft, die aus Phantasie und Träumen besteht, in der jedoch alle
Auswege verstellt sind.
JAG ÅR DIN KRIGARE / Ich bin Dein Krieger
R: Stefan Jarl, Schweden 1997, 35mm, 95'
D: John Belindo, Peter Harryson, Jan Malmsjo
Jarls Film ist eine Anklage gegen die Zerstörung der Umwelt und erzählt die Geschichte eines
13jährigen Jungen, der sich mit einem Indianer identifiziert und versucht, die Zerstörung der Natur zu stoppen.
JENSEITS DES KRIEGES
R: Ruth Beckermann, Österreich 1996, 35mm, 117'
Weißgekachelte Räume, Neonlicht; an den Wänden Schwarzweißfotografien der Ausstellung
VERNICHTUNGSKRIEG über die Verbrechen der deutschen Wehrmacht an der Ostfront. Vor diesem
Hintergrund drehen Ruth Beckermann und Kameramann Peter Roehsler Gespräche mit ehemaligen Soldaten, die über
ihre Erfahrungen und Erlebnisse jenseits des normalen" Krieges berichten.
KAHINI / Fiction
R: Malay Bhattacharya, Indien 1996, 35mm, 105'
D: Dhritiman Chatterjee, Debesh Roy Chowdhuri, Debashis Goswami
In KAHINI unternimmt der Protagonist zusammen mit einem Taxifahrer und einem Maler eine Reise, die
ihn nach vielen Abenteuern und exotischen Begegnungen in seine eigene Kindheit zurückführt.
LITTLE SHOTS OF HAPPINESS
R: Todd Verow, USA 1996, 16mm, 83'
D: Bonnie Dickenson, Todd Verow, P.J. Marino, Eric Sapp, Leanne Whitney, Eric Romley
Frances möchte davonlaufen, weg von ihrem brutalen Ehemann Paul, ausbrechen aus der Monotonie
ihres Alltaglebens. Die junge Frau wird zu einer Drifterin". Ihre Geschichte erzählt der Film als eine
Folge absurder, tragischer und komischer Begegnungen. .
THE MAN WHO COULDN'T FEEL AND OTHER TALES
R: Joram ten Brink, Großbritannien 1996, 16mm, 54'
Joram ten Brink verknüpft Reiseeindrücke aus Chinas Provinzen, Bombay und San Francisco, der
Antarktis, Italien, Holland und Frankreich mit Archivmaterial aus China, Portugal und Japan zu einem
vielschichtigen Essay über die Geschichte des 20. Jahrhunderts.
MEMORIA
R: Ruggero Gabbai, Italien 1997, 35mm, 84'
Ruggero Gabai bringt italienische Juden vor die Kamera, die nach Auschwitz deportiert wurden und
überlebt haben. Der Film wurde als Ergebnis einer großen Recherche an vielen verschiedenen Schauplätzen
gedreht und gerade aufgrund seiner Einfachheit, aber auch seiner Sensibilität zu einem bewegenden Erlebnis -
zum weiteren Kapitel einer Geschichte, die niemals zu Ende erzählt werden kann.
MOEBIUS
Gesamtleitung: Gustavo Mosquera R., Argentinien 1996, 87'
D: Guillermo Angeletti, Roberto Carnaghi, Jorge Petraglia
Ein Zug mit mehr als 20 Passagieren verschwindet spurlos aus dem U-Bahn-Netz Buenos Aires. Der
Vermessungsingenieur Daniel Pratt erhält die Aufgabe, den rätselhaften Fall zu klären. Er macht sich auf die
Suche nach dem Konstrukteur des labyrinthischen Untergrund-Systems. In dessen Haus trifft er ein junges
Mädchen, Abril, die ihm die Pläne des Alten zuführt. Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, daß das
Untergrund-System der Stadt zu einem komplizierten Netz mit zahllosen Verbindungen angewachsen ist.
Der verschwundene Zug scheint sich in einer vierten Dimension zu bewegen.
MOI FATIGUÉ DEBOUT, MOI COUCHÉ / Ich bin müde vom Stehen, ich liege
R: Jean Rouch, Frankreich/Niger 1997, 16mm, 90'
Jean Rouch legt mit seinem neuesten Film eine Sammlung von Erzählungen, Abenteuern und Legenden
aus dem Niger vor, die diesmal um einen Baum kreisen, der zwar vom Blitz gefällt wurde, aber weiterhin
lebt und wundersame Fähigkeiten entfaltet.
MURDER and Murder
R: Yvonne Rainer, USA 1996, 16 mm, 113'
D: Joanna Merlin, Kathleen Chalfant, Isa Thomas, Jennie Moreau, Rod McLachlan, Yvonne Rainer
Yvonne Rainers Film befaßt sich mit einer späten lesbischen Liebesbeziehung, ihren Freuden,
Unsicherheiten und Problemen. Eine mutige, emotionale und intellektuelle Herausforderung, die alles in einem ist:
Soap-Opera, Schwarze Komödie, Liebesgeschichte und politische Meditation."
NACH SAISON
R: Pepe Danquart & Mirjam Quinte, Deutschland 1996, 125'
Der Film protokolliert zwei Jahre lang die Vermittlertätigkeit Hans Koschnicks und das Leben der
Bevölkerung in der geteilten Balkan-Stadt Mostar.
NEMURU OTOKO / Der schlafende Mann
R: Kohei Oguri, Japan 1996, 35 mm, 103'
D: Ahn Sung-ki, Christine Hakimu, Koji Yakusho
Das Dorf Hitosuji ist am Fuße der Berge gelegen, in der Nähe gibt es heiße Quellen, Mondwasser"
genannt, die zum Baden einladen. Inmitten dieser Idylle liegt Takuji im Haus seiner Eltern. Seit einem schweren
Unfall in den Bergen ist er ohne Bewußtsein. Er schläft tagaus, tagein, während das Leben der Dorfbewohner
um ihn herum weitergeht. Die Jahreszeiten wandeln sich, aus Winter wird Frühling, Regen fällt, Felder
werden geerntet. Takujis Zustand bleibt unverändert. Oguri zeichnet ein lyrisch-elegisches Stimmungsbild,
indem sich ein Stück traditionelle japanische Kultur manifestiert, das Natur, die Eingriffe des Menschen, Leben
und Tod als eine Einheit sieht.
NOBODY'S BUSINESS
R: Alan Berliner, USA 1996, 16mm, 60'
Der Vater des Regisseurs, ein jüdischer Emigrant osteuropäischer Herkunft, ist, wenn auch ungern,
Mittelpunkt dieses Dokumentarfilms: Ich bin ein ganz normaler Mensch, der ein normales Leben geführt hat.
Ich war bei der Armee, habe geheiratet, eine Familie großgezogen, hart gearbeitet, hatte mein eigenes
Geschäft. Das ist alles. Nichts, woraus man einen Film machen könnte." Obwohl sich sein Vater vehement
dagegen sträubt, Thema des Films zu sein, gelingt Alan Berliner ein intimes Porträt, das die Agonie, Ambivalenz
und Liebe, die seine Biographie auszeichnen, wunderbar wiederspiegelt.
OBYKNOWENNIJ PRESIDIENT / Ein alltäglicher Präsident
R: Juri Chaschtschewatski, Weißrussland 1997, 35 mm, 55'
Dieses grimmig-satirische Porträt des belorussischen Staatspräsidenten Lukaschenko ist geprägt von
außerordentlichem Sarkasmus und exzeptioneller filmischer Kraft.
ÖSGE VACHT / Die fremde Zeit
R: Huseyn Mehtiyew, Aserbaidshan 1996, 35mm, 85'
D: Ayan Mirkasimova, Aladdin Abbasov
Ein hypnotischer Film über das Zusammenleben eines Mädchens mit ihrem gelähmten Vater und ein
Protokoll des Wahnsinns.
PERSISTENCE / Ausdauer
R: Dan Eisenberg, USA 1997, 16mm, 82'
Eisenberg setzt sich mit der Geschichte und Gegenwart Berlins und Deutschlands auseinander und
entwickelt aus Film- und Textzitaten eine vielschichtige Montage.
PICADO FINO / Feines Pulver
R: Esteban Sapir, Argentinien 1996, 16mm, 80'
D: Facundo Luengo, Belen Blanco, Marcela Guerty
Picado Fino" von Esteban Sapir ist die erfrischend dadaistische und überschäumende Talenprobe
eines jungen Cineasten. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein 18jähriger jüdischer Junge, der mit seiner
Familie in einem industriellen Vorort von Villa Linch lebt.
REPRISE / Wiederaufnahme
R: Hervé Le Roux, Frankreich 1996, 35mm, 180'
Le Roux geht in Reprise" den Bildern eines anonymen Filmdokuments vom Mai '68 nach, Die
Wiederaufnahme der Arbeit in der Fabrik Wonder", das zum Schlüsselfilm der '68er Bewegung wurde. Le Roux
gelingt es, fast alle Personen dieses alten Films wieder aufzuspüren und sie nach ihren Erfahrungen zu
befragen. Dies gerät zu einem faszinierenden Kapitel neuer Geschichtsschreibung und zu einer Analyse von Film
im Film.
DAS SCHLOSS
R: Michael Haneke, Österreich 1997, 123'
D: Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Frank Giering, Felix Eitner, Dörte Lyssewski, Inga Busch, Birgit
Linauer, Nikolaus Paryla, Hans Diehl, Johannes Silberschneider, André Eisermann
Der Versuch des Landvermessers K., in das Schloß zu gelangen, schlägt ebenso fehl wie sein Versuch, sich
in der zum Schloß gehörenden Dorfgemeinde anzusiedeln. Je mehr sich K. müht, desto weiter entfernt er
sich vom Ziel. Die Bürokratie des Schlosses verhindert in ihrer Undurchdringlichkeit und Willkür jede
Klärung seiner gesellschaftlichen wie existentiellen Situation. K. bleibt letztendlich, was er am Tag seiner
Ankunft war: ein - im günstigsten Fall - geduldeter Fremder. Michael Haneke legt eine Kafka-Bearbeitung
großer formaler Meisterschaft vor.
SECHINKU / Drei Freunde
R: Yim Soon-Rye, Korea 1996, 35mm, 88'
D: Hyungung Kim, Jangwon Lee, Heesok Chung
Koreas Generation-X: Die drei Freunde Independent, Fatso und Petal schaffen die Zulassungsprüfung
zur Universität nicht; dafür erhalten sie Einberufungsbescheide zur Armee. Während Fatso sich über eine
drastische Gewichtszunahme ausmustern lassen möchte, denkt Independent an Selbstmord. Nur Petal glaubt,
die Einberufung käme wie gerufen, würde alle seine Probleme lösen und ihn von seiner nörgelnden
Familie befreien...
THEY TEACH US HOW TO BE HAPPY / Lernen, glücklich zu sein
R: Peter von Gunten, Schweiz 1996, 16 mm, 150'
Peter van Gunten begleitet vier asylsuchende sudanesische Flüchtlingsfamilien auf ihrem Weg in
der Schweiz: Ich will zeigen, daß man endlich wegkommen muß von unserem pseudohumanitären Denken,
das einen immanenten Rassismus verrät und das Elend als Naturereignis, als exotisches Charakteristikum
dieser Leute interpretiert. Die katastrophale Lage `passiert' nicht einfach so. Das hat alles seine genauen
Ursachen, das ist die Folge von politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten - und nicht nur von jenen in den
betroffenen Ländern selbst. Das wollte ich dokumentieren."
WITTSTOCK, WITTSTOCK
R: Volker Koepp, Deutschland 1997, 35mm, 90'
Volker Koepp verfolgt in Wittstock, Wittstock" die Schicksale einiger Frauen aus der
Brandenburgischen Kleinstadt. Er liefert ein differenziertes Portät von Menschen aus der ex-DDR, versucht sich an der
Aufarbeitung" von Geschichte und offenbart dabei Witz, Ironie und Selbstbewußtsein.
WOSWRASCHTSCHENIJE BRONENOSZA / Die Rückkehr des Panzerkreuzers
R: Gennadi Poloka, Rußland 1996, 150'
D: Michail Urshumtsew, Ludmila Potapowa, Elena Majorowa, Wladimir Stershakow
Ein Revolutionsgemälde aus dem Odessa der NEP-Zeit. Herz, ein Kommissar deutscher
Abstammung versucht, in einem Odessaer Theater revolutionäre Disziplin einzuführen. Unterdessen dreht Eisenstein
dort Panzerkreuzer Potemkin".
YI SHENG YI TAI XI / A Little Life-Opera
R: Allen Fong, Hongkong/China 1997, 35mm, 90'
D: Winston Chao, Yang Gui-Mei, Zeng Jing-Ping, You Chun-Cheng, Liu Shao-Xia
Vor dem Hintergrund der modernen und sehr beliebten nicht-staatlichen Theaterszene der
südchinesischen Provinz Fujian erzählt Allen Fong die Geschichte der Opernsängerin Xueyan, die eine Theatergruppe
leitet und sich in den Geschäftsmann Sanpeng verliebt, der Musiker werden möchte.
ZAKASNJALO PALNOLUNIE / Später Vollmond Mitternacht
R: Eduard Sachariev, Bulgarien/Ungarn 1996, 35mm, 117'
D: Izhak Finzi, Nikolai Urumov, Virginia Kelmelite, George Cherkelov
Zerrüttete Familienverhältnisse: Der Vater prügelt seinen Sohn, weil er Geld gestohlen hat. Die Eltern
haben sich auseinandergelebt. Da beschließt der Großvater, seine Wohnung an seine Kinder zu verkaufen und
zieht in ein Altersheim. Schon bald bricht er aus dem gefängnisartigen Heim aus und landet im Kreis von
Obdachlosen, die bei einer Müllhalde leben. Dort fühlt er sich besser aufgehoben als im Heim oder bei seiner
Familie.
DJÖFLAEYIAN / Die Teufelsinsel
R: Fridrik Thor Fridriksson, Island/Deutschland 1996, 103'
D:Baltasar Kormákur, Gisli Halldóron
Eine düstere, wilde Erzählung von verzweifeltem Humor. Angesiedelt in einem Behelfslager der
frühen Nachkriegszeit in Reykjavik, beschreibt der Film die Generationskonflikte einer eigenwilligen Familie.
GU HUO ZAI SAN / Young and Dangerous III
R: Andrew Lau, Hongkong 1996, 35mm, 88'
D:Cheng Yee Kin, Gigi Lai, Jordon Chan, Yam Tat Wah
Chen ist dabei, sich in kriminellen Kreisen einen Namen zu machen. Das macht ihn zur Zielscheibe für
seine Rivalen, Crow und Tiger. Als Chen mit seinem Boss nach Holland reist, gerät er unversehens in eine
Falle, die ihn in den Verdacht bringt, seinen Boss aus dem Weg geräumt zu haben. Chen muß untertauchen.
Währenddessen plant man bereits einen Anschlag auf ihn, sein Bruder wird als sein Mörder bestimmt...
FORBIDDEN CITY COP
R: Stephen Chiau Shing-chi, Kuk Tak-chiu, Hongkong 1996, 35mm, 89'
D: Stephen Chiau Shing-chi, Carina Lau Kar-ling, Carmen Lee Yeuk-tung
Ein Kung-Fu-Drama, das viel Komik birgt. In der Verbotenen Stadt gibt es für den Geheimagenten 008
zwei ungewöhnliche Fälle zu lösen: Außerirdische bedrohen das Leben des Königs und er selbst wird von
einem Transvestiten verfolgt...
ISLE OF LESBOS
R: Jeff B. Harmon, USA 1996, 35mm, 98'
D: Kirsten Holly Smith, Sonya Hensley, Michael Dotson, Jeff B. Harmon, Sabrina Lu
Die Isle of Lesbos" ist ein lesbischer Mikrokosmos, der im ständigen Clinch mit dem Ort Bumfuck
in Arkansas liegt. Eine als Musical verpackte schräg schrille Märchengeschichte und Satire auf die
vielgepriesenen family values" der Amerikaner.
KATHARINA & WITT, FICTION & REALITY
R: Mariola Brillowska/Charles Kissing, Deutschland 1997, 35mm, 100'
Ein Animationsfilm über die Abenteuer und die Romanze der Interpol-Agenten Katharina & Witt, die
im Auftrag einer Versicherung den größten Kunstdiebstahl aller Zeiten klären sollen.
MEMORIES
R: Katsuhiro Otomo,Koji Morimoto, Tensai Okamura, Japan 1995, 35mm, 113'
Manga-Meister Otomo (Akira") hat verschiedene Animations-Talente der japanischen Manga-Szene
für diesen Omnibusfilm zusammengebracht. Der Film besteht aus drei Episoden: Magnetic Rose",
Stink Bomb" und Cannon Fodder".
ROBERT ALTMAN'S JAZZ `34
R: Robert Altman, USA 1996, 72'
Ein reiner Musikfilm, der gleichzeitig mit Kansas City" gedreht wurde.
TINNU KI TINA / Tinnus Tina Video
R: Paresh Kamdar, Indien 1995, 35mm, 127'
D:Sunil Barve, Rajeshwari, Renuka Shahane, Rohini Hattangadi, Veerendra Saxena
Eine Wohnblocksiedlung in Bombay. Während sein Vater sich abarbeitet, um endlich eine Wohnung
kaufen zu können, verkriecht sich Tunnu in eine glamouröse Traumwelt aus Action, Romantik und Liebe. Tina
ist das Mädchen aus Tinnus Träumen und ein Symbol für alles, was in seinem Leben unerreichbar ist.
Paresh Kamdar beschreibt den Alltag eines jungen Mannes, der sich in seinen Träumen als Hollywood-Held
erlebt. Der Film ist gleichzeitig eine Parodie auf indisches Mainstream-Kino.
AMOR FATI / Liebe zum Schicksal
R: Sophie Kotanyi, Deutschland/Belgien/Ungarn 1996, 140'
D: Magda Huszar, Magda Attila, Kristof Kotanyi, Sophie Kotanyi
Der Film verfolgt den Weg einer ungarischen Familie durch den Stalinimus, die Revolution und die Flucht
ins Ausland. Heute leben die Familienmitglieder überall in Europas mit den unterschiedlichsten Sprachen
und Kulturen.
BELLA ITALIA - ZUFLUCHT AUF WIDERRUF
R: Peter Voigt, Deutschland 1996, 58'
Das Thema ist heikel, der Anlaß konkret - und die Umsetzung? Schwierig. Rund 3500 jüdische
Intellektuelle sind nach 1935 aus Deutschland geflüchtet vor dem Faschismus im Vaterland - nach Italien, dem
Vaterland des Faschismus". Dieses paradoxe Kapitel Zeitgeschichte griff das Goethe-Institut in Mailand mit
seiner Ausstellung Bella Italia" - Zuflucht auf Widerruf" auf, die im vergangenen Jahr auch in der Berliner
Akademie der Künste zu sehen war.
BRAND
R: Matthias Ehlert & Lutz Pehnert, Deutschland 1996, 43'
Ein Film über die Trinkerbrigade im Stahlwerk Brandenburg. Die 1987 gegründete Kolonne ist jetzt noch
im stillgelegten Siemens-Martin-Werk mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Zur Furcht vor dem Rückfall in
den Alkohol kommt nun die vor der Arbeitslosigkeit. Die Brigade ist die einzige von über 100
DDR-Alkoholikerbrigaden, die es geschafft hat, mit einem ABM- und Kurzarbeiter-Modell zu überleben.
CLOSE-UP LONG SHOT
R: Mahmoud Chokrollahi, Moslem Mansouri, Frankreich/Iran 1996, 44'
Der Film beschäftigt sich mit Hossein Sabzian, der von Kiarostami in seinem Film CLOSE UP
porträtiert wurde. Darin hatte er sich als der Regisseur Makhmalbaf ausgegeben, sich als ein fanatischer
Kinogänger dargestellt, für den die Realität der Leinwand Wirklichkeit ist. In Chokrollahis Film nun erklärt Hossein,
daß die Sache für ihn kein Schwindel war und berichtet von dem kurzlebigem Ruhm, den ihm der Film
beschert hat, dem damit verbundenen Ärger und den vielen Sympathiebekundigungen, die ihm gemacht wurden.
Eine Huldigung der Kinogänger in der ganzen Welt und ein Anstoß für den Filmemacher, sich über die
Verantwortung Gedanken zu machen, die er trägt, wenn auch nur ein einziger Zuschauer ein Sabzian ist." (Kiarostami)
DYNGYLDAI
R: Gerd Conradt & Daniela Schulz, Deutschland 1997, 45'
Der Film beschäftigt sich mit dem tuwinischen Kehlkopfsänger A. Kuvezin und seinen musikalischen
Wurzeln; die Tuwa sind ein Volk, das im asiatischen Teil der ehemaligen Sowjetunion lebt.
EMILE HABIBI - I STAYED IN HAIFA
R: Dalia Karpel, Israel 1996, 58'
Der Film dokumentiert die letzten Lebenswochen des palästinensisch-israelischen Schriftstellers
Emile Habibi. Habibi war einer der wichtigsten Schriftsteller der modernen arabischen Literatur und eine
einflußreiche politische Figur.
FRAU SIEBERT UND IHRE SCHÜLER
R: Hans Dieter Grabe, Deutschland 1996, 120'
Ein bewegender und einfühlsamer Film über Behinderte und Menschen, die sich um Behinderte
kümmern. Mit Sorgfalt und Gelassenheit wird ihr Alltagsleben dargestellt, ihre Freude und ihre Wut, ihr Fleiß und
ihre Müdigkeit, ihre Extrovertiertheit und ihre Verschlossenheit.
GENERALSTREIK-KAMPFNACHRICHTEN / DIE STRASSE DES ZORNS
Eine Video-Dokumentation über die aktuellen Streiks und Massendemonstrationen in Süd-Korea.
Bislang waren frei produzierte Dokumentationen, die als eine wichtige Ergänzung bzw. Korrektur der
offiziellen Berichterstattung gelten, nur in der Myung-Dong-Kathedrale, dem Protestzentrum in Seoul zu sehen.
GOOD SISTER BAD SISTER
R: Liza Johnson, USA 1996, 30'
Liza Johnson verfolgt die Geschichte des radikalen Feminismus in den USA.
HOW I LEARNED TO OVERCOME MY FEAR AND LOVE ARIK SHARON
R: Avi Mograbi, Israel 1996, 61'
In einem sehr unterhaltsamen Film schildert der Regisseur seine Schwierigkeiten, einen Film über
einen wenig sympathischen Politiker der Rechten zu drehen.
IN DER GLANZVOLLEN WELT DES HOTEL ADLON
R: Percy Adlon, Deutschland 1996, 75'
D:Felix Adlon jr, Eva Mattes
Mit melancholischem Unterton entwirft Percy Adlon hier eine Familien-Collage um das ehemalige
Berliner Luxus-Hotel Adlon, das im Krieg zerstört und jetzt wieder aufgebaut wurde.
DAS MEDIUM IST DIE BOTSCHAFT
R: Dietmar Hochmuth, Deutschland 1996, 64'
Torgau, 50 Jahre nach dem berühmten symbolischen Händedruck von Russen und Amerikanern an der
Elbe. Das zuweilen unfreiwillig komische Protokoll eines gigantischen Medienereignisses gefriert zum Prisma
von Herkunft und Zustand der Welt, in der Deutsche, nicht nur aus Sachsen, heute mit ihrer Vergangenheit
und ohne sie leben. Der Film beschreibt in 15 Kapiteln die unterschiedlichen Arten, ein Jubiläum zu bewältigen.
NAISENKAARI / Gracious Curves
R: Kiti Luostarinen, Finnland 1997, 52'
Ein Film über die persönlichen und kulturellen Aspekte des Frauseins und des weiblichen Körpers. Als
ich angefangen habe, an diesem Film zu arbeiten, wollte ich im Hintergrund bleiben. Während des
Filmemachens wurde mir aber klar, daß ich vor die Kamera treten mußte...Mein Körper hat geliebt und ist geliebt
worden. Er hat zwei Kinder getragen, geboren und genährt. Er hat Schlägereien und Prügel ausgestanden,
Schläge wie Schmerz erduldet, während meine Seele unversehrt geblieben ist. Oft habe ich dem Tod ins Auge
gesehen, aber mein Körper hat nie aufgegeben. Ein schwerer Autounfall hat ihn in eine deformierte,
blutige Masse verwandelt. Er hat sich regeneriert und mir eine neue Hülle gegeben."
DER PLATZ
R: Uli M. Schüppel, Deutschland 1996, 52'
Potsdamer Platz 1996. Die größte innerstädtische Baustelle Europas. So weit man sieht (und hört)
Baufahrzeuge, Kräne, Bagger, LKWs. Die Originalton-Kulisse des Platzes allein ist bereits eine
musikalische Komposition. In dramatischen s/w-Bildern dokumentiert Schüppel die Bauarbeiten. Die Filmmusik
stammt von FM Einheit.
SOLIDARITY SONG: THE HANNS EISLER STORY
R: Larry Weinstein, Kanada/Deutschland 1996, 84'
Hanns Eisler gilt als einer der bedeutendsten Komponisten dieses Jahrhunderts. Als überzeugter
Kommunist wurde er erst von den Nazis verfolgt, nach seiner Emigration in die USA vom Komitee für
Unamerikanische Aktivitäten, und letztendlich auch von der DDR-Regierung. Der Film beleuchtet sein Schicksal, seine
enge Bekanntschaft mit Persönlichkeiten wie Arnold Schönberg, Bertolt Brecht und Charlie Chaplin, seine
politische und humanistische Gesinnung und vielfältige Arbeit. Eisler schrieb Musik für Theater, Film,
Orchester, Gesang und Chor und unter anderem die Nationalhymne der ehemaligen DDR.
WIEDERSEHEN IN HILDBURGHAUSEN
R: Rainer Hartleb, Deutschland 1997, 77'
Our little town" ist Hildburghausen an der Werra im südlichsten Winkel Thüringens. Hildburghausen
ist nicht zu schlagen als eine Miniaturbühne des 20. Jahrhunderts, auf der sich Leiden und Illusionen von
mehr als drei Generationen und politischen Systemen mit großer Übersichtlichkeit abspielen.
Brasilien-Programm
CARLOTA JOAQUINA PRINCESA DO BRAZIL / Carlota Joaquina , Prinzessin von Brasilien
R: Carla Camurati, 1995, 35mm, 100'
Wenn Monty Python versucht hätte, die brasilianische Geschichte des 18. Jahrhunderts nachzuerzählen,
dann wäre wahrscheinlich diese surreale historische Komödie entstanden. Mit bizarrem Witz wird hier die
eigentlich traurige Wahrheit über die portugiesische Königsfamilie verbreitet, die das Fundament für das
moderne Brasilien legte. Don Joao ist ein arroganter Trottel und seine Carlota mit Damenbart und Hinkefuß
eine zügellose Liebhaberin junger Schwarzer, die einen Nachkommen nach dem anderen zeugt. Eine
lustvolle Chronik von Macht und Meuchelei, wie ein Märchen erzählt, aber auch eine unterhaltsame
Geschichtslektion der anderen Art.
O CEGO QUE GRITAVA LUZ / Der Blinde, der nach Licht schrie
R: Jo_o Batista de Andrade, 1996, 35mm, 72'
Der Regisseur, der zu den unmittelbaren Opfern der Kahlschlag-Politik Collor de Mellos gehört, stellt
einen alten Trinker in den Mittelpunkt seines Films. Der lebt davon, daß er anderen Leuten Geschichten erzählt,
so z.B. die von den beiden ermordeten Mädchen. Dahinter kommt eine weitere Geschichte zum
Vorschein, nämlich die einer Bodenspekulation, bei der ein Junge sein Augenlicht verlor. So wird ein Drama
aufgerollt, ein Leben der Niederlage, das Jo_o Batista de Andrade zu einer beispielhaften Suche nach einer Vision
dient. Zwei mächtige Grundbesitz-Spekulanten interessieren sich für den Grund, der einen idyllischen See
umgibt. Einer der beiden leitet eine Gruppe armer Leute an, um den See zu siedeln, um zu verhindern, daß sein
Rivale sich das Gelände unter den Nagel reißt. Pedro übernimmt es, das Interesse der Siedler zu vertreten, indem
er sich entweder mit dem einen oder dem anderen der rivalisierenden Geschäftsmänner verbündet. Die
Lage scheint sich zu entspannen, bis zwei Mädchen ermordet werden.
UM CÉU DE ESTRELAS / Ein Himmel voller Sterne
R: Tata Amaral, 1996, 70'
Dalva packt ihren Koffer, sie will nach Miami und dort endlich ein besseres Leben führen, fern von
der nörgelnden Mutter und ihrem chauvinistischen Freund. Doch Victor durchkreuzt ihre heimliche Abreise
und versucht sie zurückzuhalten. Als die Mutter dazukommt, wird der verzweifelte Akt der Versöhnung zu
einer Folge von Gewalt. Tata Amaral ist mit ihrem ersten Spielfilm ein radikales Kammerspiel gelungen,
_eines der besten brasilianischen Alltagsdramen, die in den letzten Jahren entstanden sind".
COMO NASCEM OS ANJOS / Wie Engel geboren werden
R: Murilo Salles, 1996, 35mm, 97'
Eine Geschichte, in der Zufälle die Hauptrolle spielen und das Massenelend in den Bretterhütten der
Favelas im Hintergrund steht. Maguila begeht unabsichtlich einen Mord und muß fliehen. Branquinha, ein
13jähriges Mädchen, und Japa, ihr junger Freund, schließen sich ihm an. Im Villen-Viertel wird er durch ein
Mißverständnis angeschossen. Die Drei verstecken sich im Haus einer nordamerikanischen Familie. Eine
Geschichte der Flucht und der Geiselnahme, in der Armut und Reichtum aufeinanderprallen, sich tödlich
verstricken, weil Kommunikation nicht möglich ist.
CREDE-MI / Glaube mir
R: Bia Lessa & Dany Roland, 1996, 35mm, 76'
Ein experimenteller Film, der aus einer Theaterrecherche entstanden ist und Thomas Manns Roman
`Der Erwählte' zum Gegenstand hat: "Eine expressionistische, überwiegend spontane 'Nacherzählung'
durch Bewohner von Ceará mittels ihrer besonderen Sprachmelodik, der Welt ihrer Lieder und
Instrumentalmusik, ihres religiösen Lebens und des natürlichen Ausdrucks ureigenen moralischen und religiösen
Empfindens... Ein grandioser Reigen, in dem die für die nordestinische Bevölkerung charakteristische Untrennbarkeit
von Alltäglichkeit und exklusiver Tiefe zum Ausdruck kommt, in dem Gott, Leben und Natur stets eins
bleiben." (Frido Mann)
DOCES PODERES / Süße Mächte
R: Lucia Murat, 1996, 98'
Einer der wenigen Beiträge des filmischen Aufschwungs, der ein explizit politisches Thema behandelt:
den Wahlkampf in Brasilien und die manipulative Rolle der Medien, die z.B. jenen _regierenden Pistolero"
Collor de Mello an die Macht brachten. Im Mittelpunkt steht die Journalistin Bia, die nach Brasilia kommt, um
ein Fernsehstudio zu leiten. Sie wird verstrickt in ein enges Geflecht unterschiedlicher Abhängigkeiten
und politischer Korruption, in dem sie sich nur mühsam ihren aufrechten Gang bewahren kann. Sie muß
erkennen, daß auch Kollegen, die den Schleier der Manipulationen lüften möchten, nur egoistische Ziele verfolgen.
O SERTÃO DAS MEMORIAS / Der Sertão der Erinnerung
R: José Araújo, 1996, 97'
An einen der Hauptschauplätze des Cinema Novo der 60er Jahre, einen der zentralen Orte politischer
Konflikte und sozialer Rebellion kehrt José Araújo in seinem Erstlingsfilm zurück. Aus der Fülle
kollektiver Tragödien im Sertão greift er die Schicksale von Maria und Antero heraus, die sich nicht mit dem Leben
im Elend zufrieden geben wollen, aber auch nur den Ausweg in ihrem Glauben an eine von Heiligen und
Märtyrern bestimmte Freiheit finden. "Eine Hommage an die Bewohner des Sertão und seine unbekannten
Helden", die sich einiger Stilmittel des Cinema Novo bedient und sie zu einer eigenen Ästhetik von
ungewöhnlicher Ausdruckskraft und Schönheit verdichtet.
YNDIO DO BRASIL / Der Indio Brasiliens Sonderprogramme
R: Sylvio Back, 1996, 70'
Eine amüsante Collage aus zahlreichen brasilianischen und ausländischen Filmsequenzen, die das
vielfach deformierte Bild des Indios in Brasilien wiedergeben, seit es zum ersten Mal im Jahr 1912
festgehalten wurde. Silvio Back hat in seinem eindrucksvollen Rückblick besondere musikalische Akzente gesetzt und
mit selbst verfaßten Gedichten poetische Zwischentöne gefunden. So ist ein bemerkenswerter filmischer
Dialog mit der _Geschichte jener Menschen entstanden, die die Ersten in unserem Land waren und heute zu
den Letzten gehören".
FUCK HAMLET
R: Cheol-Mean Whang, Deutschland 1996, 16 mm, 88'
D: Till Sarrad, Marion Berdat, Oliver Marlo
Eine junge Gitarrenspielerin ist auf der Suche nach einem früheren Freund. Der ist inzwischen
Schauspieler, sucht ein Engagement und fahndet selbst nach einem Regisseur. Die beiden finden sich schließlich,
doch gerade dann ereignet sich ein schwerer Unfall. Whang hat diesen Film als koreanischer Gast-Student an
der dffb gedreht.
I MAGI RANDAGI / We Free Kings
R: Sergio Citti, Italien 1996, 97'
D: Rolf Zacher, Silvio Orlando, Patrick Bauchau, Laura Betti
Das moderne Märchen von drei gestrandeten Zirkuskünstlern, die in die missliche Lage geraten, die
drei biblischen Heiligen spielen zu müssen und dabei in allerlei surreal-religiöse Abenteuer verwickelt
werden. Laura Betti spielt eine überirdische Erscheinung. Der Film beruht auf einem Drehbuch von Pasolini.
KROTKI DZIEN PRACY / Ein kurzer Arbeitstag
R: Krzysztof Kieslowski, Polen 1981, 35mm, 73'
D: Waclaw Ulewicz, Lech Grzmocinski, Tadeusz Bartosik, Elzbieta Kijowska
Der Film ist ein Zeitdokument, das einige Monate vor Verhängung des Ausnahmezustandes in Polen
entstanden und nach seiner Fertigstellung umgehend verboten wurde. Im Zentrum des Films steht der
KP-Sekretär der Stadt Radom. Seinen Namen erfahren wir nicht. Er ist der Prototyp eines Regierungsbeamten:
Seine Position verleiht ihm Stärke, aber er hat immer Angst, sie zu verlieren. Ein Film über das
moralische Dilemma einer Regierungsmacht, deren entstellte Mechanismen ihr Ausübungsrecht in Frage stellen."
MINI HÄND WÄRDID RUCHER, IMMER RUCHER / Meine Hände werden rauher, immer rauher
R: Rudolf Barmettler, Deutschland/Schweiz 1996, 46'
D: Hainz Dolderer, Lars Studer, Pater Macchi, Nicolai Rauch
Bei einer kurzen Begegung unter Devisen-Kurieren pfeift Jakob auf künftige Angebote. In einer
Kneipe fordert er radikalen Wandel zur Beendigung der Ungerechtigkeit. Seine Kollegen, die sich bekehrt
geben, wollen Köpfe rollen sehen. Aus Geldnot jobbt er in einem Investment-Büro, bis er den Widerspruch
nicht mehr aushält. Er will zur Tat schreiten. Seine Kollegen lassen ihn aber im Stich. Er versucht, den
Kampf"
in seiner errungenen Überzeugung allein aufzunehmen. Zwei Bauernsöhne versuchen, ihn in einer
Viehtränke zur Vernunft zu bringen...
NERVOUS SYSTEM PERFORMANCES
von Ken Jacobs, USA 1996
POLNISCHE PASSION Reihe Neue Deutsche Filme 1996/97
R: Stanislaw Mucha, Deutschland 1996, 16 mm, 160'
Ein skurriles Porträt alter Menschen in polnisch-weißrussischen Grenzgebiet, die der Legende eines
alten Propheten anhängen.
BANDAGISTENGLÜCK
R: Maria Teresa Camoglio,D 1996, 16mm, 93'
D:Jule Ronstedt, Ruth Drexel, Jasmin Tabatabai, Dorothea Müller
Der Film erzühlt von den alltäglichen Erfahrungen eines jungen Mädchens, das Lehrling in
einer Bandagistenwerkstatt ist. Ihre Empfindlichkeit bestimmt seine Ästhetik. Behutsam beschreibt er die
Beziehungen der Frauen im Betrieb, den Versuch einer Liebe, das Erleben der Scham der Patienten, die Bürde
des Tröstens, die Komik eines Betriebsausflugs oder die Fassungslosigkeit über einen unerwarteten Tod.
DECKNAME DENNIS"
R: Thomas Frickel, D 1997, 35mm, 100'
D: Christian Doermer, Dennis Mascarenas, Elisabeth Noelle-Neumann, Herbert Hupka, Theo
Waigel, Heinrich Lummer, Günter Deckert
Das Berufsbild des Geheimagenten hat sich gewandelt. Das Zeitalter der Massenmedien kennt keine
Geheimnisse. Der Agent von heute ist Journalist, muß Augen und Ohren offen halten und zuhören können.
Forscher und Fanatiker, Vertriebene und Verrückte, Bastler und Behörden, Rechts- und Linksradikale - wenn
die Kamera läuft, sagen sie alles. Man muß nur dumm genug fragen. Da ist Dennis Experte.
Als Fernsehjournalist getarnt, wird der amerikanische Geheimagent Dennis auf eine absurde Reise in ein
merkwürdiges Land geschickt. Nach Deutschland. Eine Realsatire über das deformierte deutsche
Selbstbewußtsein.
DIESE TAGE IN TEREZIN
R: Sibylle Schönemann, D 1997, 35mm, 82'
Drei Frauen mit ganz unterschiedlichen Motiven begeben sich auf die Reise nach Terezín und auf die
Suche nach den Spuren Karel Svenks, des Chaplin von Theresienstadt". Der Prager Dichter organisierte und
leitete ein Kabarett im jüdischen Ghetto und Konzentrationslager. Im Wartesaal des Todes schrieb er noch
Lieder und Witze. Ein Foto gibt es von ihm und ein paar Texte und die Erinnerung derer, die überlebt haben.
EAST SIDE STORY
R: Dana Ranga, D 1996, 16mm, 75'
Ein Dokumentarfilm über sozialistische Musikfilme, sowjetische, tschechoslowakische und von der
Defa produzierte Musicals: Den Sozialismus aufzubauen - das war auch für die Regisseure hinter dem
eisernen Vorhang und vor der aufgehenden Sonne einer glorreichen Zukunft harte Arbeit und kein Spiel. Und
hinterließ der Schweiß der gerechten Arbeitsmühen auch vielerorts seine filmischen Spuren, manche
wurden behutsam, manche sogar stürmisch wegretouchiert. Unser Film handelt wenig vom Ernst und viel
vom Vergnügen im und am
Sozialismus: Vom Genre des sozialistischen Musicals und seiner Geschichte. -
Dieses ureigenste Kind kapitalistischer Vergnügungsindustrie? Konnte es jenseits von Hollywood und dessen
Satelliten überhaupt existieren? Und wenn ja, wie?"
EDGAR
R: Karsten Laske, D 1996, 16mm, 72'
D: Lars Rudolph, Heide Kipp, Helga Göhring, Anja-Marlene Korpiun
Edgar ist ein junger Mann, der etwas langsamer ist als andere. Er hat einen naiven Blick auf die Welt.
Und wir sehen zu, wie es ihm damit ergeht.
HEIDENGELD
R: Dagmar Kamlah, D 1996, 16mm, 75'
Der Film erzählt in episodischen Ausschnitten von fünf ganz unterschiedlichen jungen Leuten in
Frankfurt, die sich sehen, aber nicht begegnen, aufeinander warten und sich ausweichen, manchmal
zusammenstoßen. Dimanche, schön und erfolgreich, erforscht in störrischer Selbstverzehrung, in selbstgewählter
zwischenmenschlicher Quarantäne, die grundlegenden Lebensmittel. Ihr Freund Jo, der arme Student, allein
gelassen, begegnet der Millionärin Solange, die mit dem Strukturalismus und den Ursprüngen des Reichtums
vertraut ist. Sie entdecken im Geiste die globale Opfermentalität. Mit der Ahnung, daß der Tod der einen Nahrung
der anderen ist und alles miteinander in Verbindung steht, flüchtet Dimanche am Ende ihrer Recherche zurück
in die Arme ihres Freundes.
MÜDE WEGGEFÄHRTEN
R: Zoran Solomun, D 1996, 16mm, 71'
D: Dario Suk,Sabrina Hodzic, Suada Karasik, Emir Joldic, Gordana Zeitz, Nevres Memic
In fünf Episoden schildert der Film das Schicksal bosnischer Flüchtlinge in Berlin. Dzimi ist desertiert.
Auf der Flucht vor dem Krieg in seiner Heimat, dem früheren Jugoslawien, erreicht er in einer kalten Nacht
einen einsamen Bahnhof an der serbisch-ungarischen Grenze. Am Bahnsteig steht ein abfahrbereiter Zug
ins westliche Europa. Dzimi gelingt es, unbemerkt an den Grenzsoldaten vorbei zu den Waggons zu
schleichen. Doch der Zug ist zum Bersten gefüllt. In den Abteilen und auf den Gängen haben sich erschöpfte
Deserteure, ängstliche Flüchtlinge, schreiende Kinder und aggressive junge Männer zusammengedrängt, die
Klebstoffe schnüffeln und böse Lieder grölen. Nur mit List und Gewalt schafft Dzimi es, sich in einer Ecke zu
verkriechen, in der er von den Kontrolleuren nicht gesehen wird. Mit dieser Zugreise beginnt Dzimis
langjähriges Exil.
OH MITTERNACHT, OH SONNENSCHEIN
R: Imma Harms & Thomas Winkelkotte, D 1996, 16mm, 52'
Die übliche Logik ist: Behinderte Menschen sind arm dran. Deshalb gilt, wer behindert ist, braucht
Hilfe. Behinderte gehören ins Heim, in eine betreute Wohngemeinschaft, in eine beschützte Werkstätte. Wer
die Hilfe nicht - oder so nicht will, ist eben nicht behindert! Was ist, wenn jemand den ihm zugewiesenen
Platz nicht einnehmen will? Wenn er die Hilfe ganz woanders einfordert, als sie für ihn bereitgehalten wird,
nämlich im Alltag?
DAS PRINZIP DORA / The System of Dora
R: Rolf Müller & Claudette Coulanges, D 1996, 35mm, 15'
Experimenteller Kurzfilm über das Konzentrationslager Dora - den Mittelbau und das System der
Vernichtung durch Arbeit, die Fabrikation von Wunderwaffen des NS-Regimes und das daran geknüpfte KZ-System.
STROH ZU GOLD
R: Barbara Teufel, D 1996, 16mm, 72'
Eine Nahaufnahme des Filmstudiums, ein Diskurs über Normalität und Abweichung und eine Hommage
an
Elfi Mikesch, Kamerafrau und Regisseurin, die mit Filmstudenten und Blinden arbeitet.
VOR DER HOCHZEIT
R: Antonia Lerch, D 1996, 16mm, 87'
D: Berlin, Nermin, Belgin, Sezgin, Aylin, Diana, Janine
Ein türkisches Mädchen, in Berlin geboren, heißt Berlin, lebt in Berlin. Sie träumt davon zu heiraten,
aber die strengen Gesetze der Religion und der Familie schreiben ihr nicht nur die Hochzeit mit einem
türkischen Mann vor, sondern auch absolute Keuschheit. Wer diese Gesetze mißachtet, wird verstoßen und totgesagt.
ZUCKERSTÜCKE
R: Arielle Artsztein, D 1996, 16mm, 81'
D: Hanou, Marion Schaller, Tanya Neufeld, Sascha Kollecker
Eher zufällig werden im Laufe des Jahres 1970 Esther, Nicole, Judith und Solveig geboren. Da sich
ihre Eltern gut kennen, wachsen sie gemeinsam auf. Obwohl wir uns seit dem Kindergarten kennen und fast
wie Schwestern sind, versuche ich mich an einen Moment unseres Lebens zu erinnern, der uns wirklich
verbunden hat... Merkwürdig übriggeblieben sind ein Stück Kuchen mit saurer Sahne, ein Buntstift vom
ersten Schuljahr und die erste Zigarette."
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