28th International Forum of New Cinema
Abstich
Tapping
Joachim Tschirner,
Burghard Drachsel
Deutschland 1993-97

Produktion und Weltvertrieb/production company and world sales:
Um Welt Film Produktion GmbH
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin
Tel.: (49-30) 2822311, Fax: 2817564
e-mail: um.welt.film@t-online.de
Buch/screenplay: Joachim Tschirner, Burghard Drachsel
Kamera/cinematography: Karl Farber, Lutz Körner, Christian Maletzke, Heinz Richter, Rainer M. Schulz
Ton/sound: Erhardt Dormeyer, Dieter Maurer, Patric Stanislawski, Andreas Wolf
Schnitt/editor: Angelika Arnold
Musik/music: Thomas Tschirner
Format: 35mm, 1:1.37, Farbe/colour
Länge/running time: 97 Minuten/minutes


Delphi-Filmpalast        Di 17.2. 14.00
Kino 7 im Zoo-Palast     Di 17.2. 21.00
Arsenal                  Mi 18.2. 20.00
Akademie der Künste      Do 19.2. 12.00

''Abstich ist der fünfte und letzte Teil des Filmzyklus' über die Maxhütte, das gewaltige Stahl- und Walzwerk im Thüringischen Unterwellenborn. Seit einem Jahrhundert hatte der Arbeitsrhythmus der Maxhütte das Leben in diesem schönen Landstrich geprägt. Die Maxhütte war das Lebenszentrum vieler Generationen. Aus der ganzen Gegend kamen die Menschen, um einen Beruf zu lernen, ihr Leben lang zu arbeiten, um schließlich ihren Kindern, Enkeln, Urenkeln Platz zu machen.

Seit 1986 hat Joachim Tschirner in drei kurzen und einem langen Dokumentarfilm - Katrins Hütte - den Alltag der Menschen in dieser Region festgehalten. Als der bevorstehende Abriß der Maxhütte bekannt wurde, war ihm klar, dab er seiner Maxhütten-Chronik noch einen fünften und letzten Film hinzufügen mußte.

Im Frühjahr 1993, dreieinhalb Jahre nach der politischen Wende im Osten Deutschlands, begannen die Dreharbeiten. In der Region herrschte eine seltsame Mischung aus Zerstörung und Neubeginn, aus Abbruch und Aufbruch. Vier Jahre lang verfolgten die Dokumentaristen, wie die alte Maxhütte Stück für Stück verschwindet, wie die Industriegiganten, gesprengt, urweltlichen Wesen gleich hilflos in sich zusammenstürzen, wie ein hochmodernes Walzwerk entsteht, das mit einem Zehntel der früheren Arbeiter auskommt, wie die ehemaligen Kumpel, nun in die Arbeitslosigkeit oder den Vorruhestand entlassen, sich wehmütig erinnern, wie die Jungen nach neuen Überlebensmöglichkeiten suchen, ein neues Identitätsverständnis entwickeln müssen. In eindrucksvollen und zugleich beklemmenden Bildern werden wir Zeugen des weltweiten Prozesses der Effizienzgewinnung.'' Erika Richter

Joachim Tschirner, geb. 1948 in Wittenberge. Ausbildung zum Akzidenz-Schriftsetzer, Studium der Ästhetik und Kulturtheorie. Dokumentarfilme seit 1980, u.a. Max III, Kleine Gewalt (1990), Ein kleines Stück Deutschland (1991), Kein Abschied nur fort (1992), Sieben Tage - Da unten am Indian River (1995).

''Abstich is the fifth and last part of the film cycle about Maxhütte, the huge steelworks and rolling mill in Unterwellenborn in Thuringia. Maxhütte's working rhythm dominated life in this magnificent district for a hundred years. It was the core of existence for many generations. People came here from the entire region to learn a trade, to work here their whole lives and finally to make way for their children, grandchildren and great-grandchildren.

Since 1986, Joachim Tschirner has recorded the daily life of people in this region in three short documentaries and one long film, Katrin's Hütte . When it was announced that Maxhütte would be demolished, he realised that he had to add a fifth and last instalment to his film chronicle. Shooting began in the spring of 1993, three and a half years after the political changes in East Germany. The region was marked by a curious mixture of destruction and renewal, ruptures and fresh starts. For four years the documentary makers traced the way the old Maxhütte complex vanished bit by bit, how the giant industrial structures, blown up, collapsed helplessly like prehistoric beings, how an ultra-modern rolling mill emerged that needs only a tenth of the previous workers, how the former workmates, now consigned to unemployment or early retirement, reminisce nostalgically, how the young people search for new ways to survive and have to develop a new sense of identity. With its impressive yet disturbing images, the film makes us witness to the worldwide process of rationalisation for greater efficiency.'' Erika Richter

mailto:intforum@fdk-berlin.de

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