28. Internationales Forum des Jungen Films
12. - 22. Februar 1998
Vertreter der Berlinale in Kuba verhaftet
Bei der Einreise nach Havanna, wo er am Festival des Neuen latein-amerikanischen Films teilnehmen wollte, wurde der Vertreter des Internationalen Forums der Berliner Filmfestspiele, Peter B. Schumann, von den kubanischen Behörden verhaftet und in ein Gefängnis des Innenministeriums gebracht. Ein Kontakt zur deutschen Botschaft wurde ihm verwehrt. Angeblich soll er gegen ein zweijähriges Einreiseverbot, von dem er allerdings erst bei seiner Inhaftierung erfuhr, verstoßen haben. 

Peter B. Schumann, ein ausgewiesener Kenner der lateinameri-kanischen Kultur und besonders der Filmszene sowie langjähriges Mitglied der Auswahlkommission des Internationalen Forums, hat sich immer wieder für die Verbreitung des kubanischen Films eingesetzt, zuletzt für den Spielfilm `Erdbeer und Schokolade', der nach der Auszeichnung mit dem Silbernen Bären der Berlinale zu einem Welterfolg wurde. 

Aber er hat sich auch für die Menschenrechtsbewegung in Kuba engagiert und dafür bereits in der Vergangenheit mehrfach Repressalien der kubanischen Behörden erlitten. Es liegt deshalb nahe, daß er durch diesen illegalen Akt an einer weiteren Beschäftigung mit der wachsenden inneren Opposition gehindert werden sollte. Peter B. Schumann wurde inzwischen nach Berlin abgeschoben. 

Das Internationale Forum der Berlinale hat beim Präsidenten des Kubanischen Filminstituts, Alfredo Guevara schärfsten Protest gegen diesen skandalösen Vorgang erhoben und die sofortige Aufhebung des Einreiseverbots gefordert. 

5. Dezember 1997

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