Sebastian Heidinger war ein radikaler Filmarbeiter des dokumentarischen Kinos. Im Verlauf ausdauernder, hartnäckiger Recherchen näherte er sich Menschen, die einem täglichen Überlebenskampf ausgesetzt waren, behutsam an. Aufrichtiges Interesse und eine von geduldiger Zuneigung geprägte soziale Art ließen ihn im Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz eine angemessene filmische Form finden. Unerwartet und viel zu früh ist Sebastian Heidinger letztes Jahr im Alter von 42 Jahren gestorben. In Erinnerung an ihn zeigen wir seine beiden Dokumentarfilme DRIFTER und TRAUMFABRIK KABUL, außerdem einen seiner Kurzfilme und Recherchematerial zu einem nicht fertiggestellten Filmprojekt über bäuerliche Traditionen in Bayern – begleitet von Einführungen zum kompromisslosen filmischen Schaffen Heidingers zwischen Bahnhof Zoo und Afghanistan vom Filmkritiker Bert Rebhandl, seinem Kameramann Alexander Gheorghiu sowie den Filmemachern Andres Veiel und Nicolas Wackerbarth, die ihn vom Studium an der DFFB kannten.