Ein Filmarchiv ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für Filmkopien, es ist ein Ort für Erzählungen und Gegenerzählungen, ein kulturelles Gedächtnis. Und es kann noch viel mehr sein: ein sicherer Hafen, ein Schutzraum, gar eine „Heimat“ für Filme aus aller Welt, die sich dort begegnen. Von den über 10.000 Kopien, die im Archiv des Arsenals seit den 60er Jahren zusammengetragen und gesammelt wurden, kamen nicht wenige über verschlungene Wege zu uns. Für einige Kopien wurde das Arsenal-Archiv zu einem veritablen Zufluchtsort, weil die Filme in ihren Produktionsländern nicht öffentlich gezeigt werden durften, verboten waren oder den Regisseur oder die Regisseurin in Gefahr brachten. Einige dieser Filme stellen wir in einer im Rahmen von „Archive außer sich“ entstandenen Broschüre vor und zeigen eine Auswahl davon im Kino. Zudem setzte Dorothee Wenner für das Projekt ihre Videointerview-Reihe „Family Affairs“ fort. Es entstanden Gespräche mit Erika und Ulrich Gregor, Peter B. Schumann und Ratislav Steranka. Sie werden vor den jeweiligen Filmen gezeigt. (Gesa Knolle, Annette Lingg)