Leerstellen, Verlusterfahrungen und fehlende Sichtbarkeit sind die Kehrseite der Bilder, die wir auf der Leinwand sehen. Die achte Ausgabe des Festivals Film Restored widmet sich unter dem Titel „Absence“ den Lücken in der Filmgeschichte und im Filmmaterial sowie den Abwesenheiten, von denen Filme erzählen oder die sie als ästhetisches Mittel wählen. Mit der Premiere der digitalen Restaurierung von Rosa von Praunheims ANITA – TÄNZE DES LASTERS (BRD 1987) wird die exzentrische Nackttänzerin der 1920er-Jahre, Anita Berber, der Vergessenheit entrissen – und das diesjährige Festival am 25. Oktober eröffnet. Weitere Highlights sind Restaurierungen verloren geglaubter Filme wie THE FIRST DEGREE (USA 1923) und EUROPA (PL 1931). Das Festival macht zudem wenig beachtete Filmarbeiten sichtbar: Zu entdecken sind Programme von Regisseurinnen aus Armenien, Irland und Spanien sowie der Super-8-Queer-Wave aus dem Brasilien der 1980er-Jahre. Abwesenheit und Verlust sind auch wiederkehrende Themen in den Geschichten, die das Kino erzählt. Facetten dieses universellen Sujets werden in neuesten Restaurierungen von Filmen aus verschiedenen Kontinenten beleuchtet.
Eine Veranstaltung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Weitere Informationen zum Festivalprogramm und Akkreditierungsmöglichkeiten unter: www.deutsche-kinemathek.de.