Die Duisburger Filmwoche zeigt alljährlich in der ersten Novemberwoche Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine konkurrenzlose Aufmerksamkeit – auf Parallelvorführungen wird verzichtet – gilt ihnen erst im Kino und dann im Diskussionssaal, wo das Publikum mit den Filmemacher*innen über deren Arbeiten diskutiert. Was gesagt wurde, kann man nachlesen und selbst diskursive Verbindungen schlagen: Auf protokult.de sind die Protokolle aus bisher 47 Jahren Dokumentarfilmgeschichte abrufbar. Das Programm „In Rücksprache“ ermöglicht, Zeit und Raum zwischen ausgewählten Filmen der Duisburger Historie abseits des Festivalgeschehens zu vermessen. Zum dritten Mal zeigt das Arsenal in diesem Rahmen Beiträge der letzten Filmwochenausgabe im Duo mit historischen Filmen – erstmals auch aus dem Archiv des Arsenal. So entstehen Bezüge, scheinen Gemeinsamkeiten und Differenzen auf, werden aktuelle Arbeiten zum Anlass für archivarische Erkundungen. Karin Berger und Martin Paret, die Regisseur*innen der aktuellen Filme, sind zum Gespräch zu Gast.
Am 2. Juli lassen WANKOSTÄTTN (A 2023) und HABEHIRA VEHAGORAL (IL 1993) ihre Zuschauer*innen an unterschiedlichen Arten teilhaben, sich an Unfassbares zu erinnern. Überlebende der nationalsozialistischen Völkermorde vermitteln ihre Erfahrungen, brechen ihr Schweigen. Am 3. Juli begegnen sich niedergeschriebene Gedanken über aktivistische Entwicklungshilfe: OPERATION NAMIBIA (D 2023) von Martin Paret und BRIEFE AUS WIWILI (BRD 1987) von der Medienwerkstatt Freiburg verweben Nachrichten derer, die helfen wollen. Sie künden von Idealismus und Gruppendynamik, von Entbehrung, Zweifel und Solidarität. (Alexander Scholz)
Eine Kooperation mit der Duisburger Filmwoche.