Wohin man sieht, erzählerische Unebenheiten, Aussparungen aller Art, Zeitsprünge, Erinnerungsschleifen, Leerstellen. Der Titel der Magical History Tour im Sommer ist weniger Warnung als Einladung, den immer überraschenden, oftmals irritierenden, zuweilen amüsanten Varianten des elliptischen Erzählens besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Der Parcours lohnt sich: Der geschärfte Blick auf die ambitionierten Narrationen und ihre künstlerischen Umsetzungen eröffnet garantiert außergewöhnliche Seherfahrungen. Ebensolche versprechen die Filme der Filmgeschichtsreihe im Juli und August, die den Bogen spannt von verschwundenen Zeilen in Lubitschs TO BE OR NOT TO BE (USA 1942) bis zu MUSIC (D 2022) von Angela Schanelec, für die die Auslassung überhaupt erst die Chance ist, zu erzählen. (Milena Gregor)