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Millenium Docs Against Gravity 
Film Festival, Warschau:
 Queer Experiences 
of a Body

Das Filmprogramm des 22. Millennium Docs Against Gravity Film Festivals lädt vom 9. bis 18.5. dazu ein, queere Ausdrucksformen im Kontext von theoretischen Auseinandersetzungen mit Verkörperung und Sinnlichkeit sowie Performativität in den Blick zu nehmen. Der Fokus liegt auf Filmen, die in den 90er Jahren entstanden sind, als sowohl die Queer-Theorie Gestalt annahm als auch die auf den „lived-body“ konzentrierte Filmphänomenologie entwickelt wurde. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf einer queer-feministischen Perspektive, Schwerpunkt sind Werke und Erfahrungen von Frauen. Der Kontext, in dem diese Filme aus der Filmgeschichte in Erinnerung gerufen werden, ist das Phänomen des New Queer Cinema, das mit dem Auftauchen von Filmen mit queeren Themen auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals zu Beginn der 90er Jahre zusammenhängt. Wie B. Ruby Rich in dem 1992 von Sight and Sound publizierten Text New Queer Cinema herausstellte, war Grund der Unzufriedenheit die Tatsache, dass „all diese neuen Filme, die von Verleihern aufgegriffen, bei großen Festivals gezeigt und in die Kinos gebracht wurden, von Jungs stammten“, während das lesbische Kino nicht weiter beachtet wurde. Das Filmprogramm dreht dieses historische Verhältnis des Interesses am Kino von Frauen innerhalb des queeren Kinos um. Es hebt experimentelle Filmarbeiten hervor, die körperliche Erfahrungen erforschen, die sich je nach Alter, Klasse, race und Gesundheit sehr unterschiedlich gestalten. Für queer-feministische Ideen stehen Sadie Benning (IT WASN’T LOVE, USA 1992), Shani Mootoo (HER SWEETNESS LINGERS, USA 1994), Tran T. Kim-Trang (KORE, USA 1994), Pratibha Parmar (A PLACE OF RAGE, USA 1991; KHUSH, UK 1991), Ursula Pürrer, Dietmar Schipek, Ashley Hans Scheirl (ROTE ­OHREN FETZEN DURCH ASCHE, Österreich 1991), Angelika Levi (SEX PARTY, BRD 1987; FREUNDE, D 1994), zudem werden Arbeiten von Derek Jarman (BLUE, UK 1993), Matthias Müller (PENSÃO GLOBO, D 1997) und Ming Yuen S. Ma (SNIFF, USA 1997) gezeigt. Die Retrospektive wird begleitet von einer Präsentation des neuen Films von Jean Carlomusto, dessen frühe Filme im Umfeld der New Queer Cinema Wave die Kritiker*innen begeisterten: ESTHER NEWTON MADE ME GAY (USA 2022). (Gabriela Sitek)

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