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Sergei Paradzhanov: Der Bildvirtuose

Filmstill aus ARABESKEN ZUM THEMA PIROSMANI: Eine Frau in einem extravaganten Kostüm spielt Akkordeon. Im Hintergrund sind, an Türen und Fenster gelehnt, mehrere Gemälde Pirosmanis zu sehen.

Fünf Jahre nach unserer umfangreichen Retrospektive der Filme von Sergei Paradzhanov (1924–1990) präsentieren wir eine kleine Auswahl der Arbeiten des Regisseurs und bildenden Künstlers, Musikers und Autors – nunmehr mit einem Fokus auf seine selten zu sehenden letzten beiden Arbeiten sowie dreier Kurzfilme. Als Sohn armenischer Eltern in Tbilissi geboren und aufgewachsen, ist Paradzhanov eine der faszinierendsten Figuren des Kinos des 20. Jahrhunderts. Er studierte zunächst Gesang und Choreografie in seiner Geburtsstadt, später an der Moskauer Filmhochschule VGIK und arbeitete zu Sowjetzeiten in der Ukraine, in Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Seine Filme sind von den Kulturen, Traditionen, Folkloren und Mythen dieser Länder durchdrungen und beeindrucken mit ihrer singulären Ausdruckskraft, ihrer unverwechselbaren Originalität, ihren komplexen Bildkompositionen sowie mit ihrer radikal freien filmischen Form. Ab Mitte der 60er Jahre international als herausragender Filmemacher gefeiert, stieß Paradzhanovs künstlerischer Wagemut und die kulturelle Vielstimmigkeit seiner Filme in der Sowjetunion auf Ablehnung. Auf Zensureingriffe folgten fingierte Gerichtsverhandlungen, Gefängnisaufenthalte und Arbeitsverbot. Zwei Jahre nach Fertigstellung seines letzten Films und seiner ersten und letzten Auslandsreise mit Retrospektiven in Rotterdam, München und Paris starb Paradzhanov 1990.

Großer Dank gilt Irina Kurtishvili für ihre Initiative und wesentliche Unterstützung beim Zustandekommen des Programms. Mit Unterstützung des Georgian National Film Center. (Milena Gregor)

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