So 19.02.
20:00
Regie
Mehran Tamadon
Frankreich, Schweiz / 2023
112 Min.
/ OmeU
Originalsprache
Farsi, Französisch
Kino
silent green Kulturquartier
zu den Ticketszu dem KalenderFilmgespräch mit Mehran Tamadon, Anahita Safarnejad und Marc-André Schmachtel (Moderation). In Kollaboration mit dem Goethe-Institut.
In einem leeren Raum am Rand von Paris entsteht eine Gefängniszelle. Mehran Tamadon, der Regisseur, baut aus Leisten ein Gerüst, das die Wände und das Stockbett markiert. Seine Gesprächspartnerin, Homa Kalhori, malt Gitter an die Wand. Als er den Raum zu groß anlegt, korrigiert sie ihn. Die Zellen in Ghezel Hesar seien viel kleiner gewesen. Acht Quadratmeter für 25 bis 30 Frauen.
Seit Jahren ist Tamadon nicht im Iran gewesen. Er selbst war nicht in Haft, sein Pass wurde für einen Monat eingezogen, nachdem er den Film IRANIEN (BerlinaleForum 2014) gedreht hatte. Von Homa Kalhori und zwei anderen ehemaligen politischen Häftlingen, Taghi Rahmani und Mazyar Ebrahimi, möchte er nun wissen, wie sie die Jahre in Evin oder Ghezel Hesar erlebt haben. Die drei rekonstruieren und reenacten, indem sie ihre Körper zurück in die Positionen schicken, in denen sie einst verhört und gefoltert wurden. Lassen sich ihre Erfahrungen auf diese Weise vermitteln? Hilft es ihnen, sich in die Vergangenheit zu versetzen? Der Film gibt auf diese schwierigen Fragen keine einfachen Antworten und nimmt sich immer wieder die Freiheit, die eigenen Prämissen mit leiser Skepsis zu beäugen. (Cristina Nord)