A Bullet for Buñuel

Zwei Jahre investierte Rick Myers für A BULLET FOR BUÑUEL in ein Projekt, das Luis Buñuel über den Kopf gewachsen war. Die Arbeit umfasst eine Reihe von Forschungsverfahren – ballistische Testdaten, Video- und Tonaufnahmen und die Analyse der Falten eines Hemdes, das der verstorbene Filmemacher getragen hatte. Monatelang hatte Buñuel versucht, eine Kugel mit so schwachem Schuss zu entwickeln, dass sie an seiner Kleidung abgleiten konnte ohne Schaden anzurichten. Doch als er dieses Geschoss mit reduzierter Geschwindigkeit testete, war das Ergebnis unerwartet stark. In Zusammenarbeit mit Buñuels Nachlassverwalter*innen und unter Bezugnahme auf Quellen, die von Internetforen für Geschosshersteller bis hin zum Ballistiklabor des US-Geheimdienstes reichen, versuchte Myers jene niedrige Geschwindigkeit zu erreichen, die Buñuel versagt blieb. Das von dem Filmemacher einst getragene Hemd diente Myers als eine Art Mittel der Beschwörung: Sein Versuch, diesen leblosen Stellvertreter zu animieren, steht sinnbildlich für eine absurde fünf Jahre andauernde Meditation über das Scheitern.