Baby Rjasanskije

BABY RJASANSKIJE schildert ein Frauenschicksal im vorrevolutionären, ländlichen Russland. Waise Anna und Bauernsohn Ivan heiraten aus Liebe. Als er in den Krieg ziehen muss, bleibt sie allein beim Schwiegervater, der sie bedrängt und schließlich vergewaltigt. Bei Ivans Rückkehr suggeriert ihm das Dorf, Annas Baby sei aus ihrer Untreue entstanden; verzweifelt begeht sie Suizid. Der Figur der Anna gegenübergestellt wird Ivans Schwester Vassilia, die gegen den elterlichen Willen eine nicht standesgemäße Liebesbeziehung eingeht. Den Anfeindungen ihres Dorfes widersetzt sie sich selbstbewusst und steht für den Typus der neuen Frau, die oppressive Moralvorstellungen überwindet und ihr Leben in die eigenen Hände nimmt. BABY RJASANSKIJE wurde ein enormer Erfolg in- und außerhalb Russlands. Seine Kraft liegt in der atmosphärisch dichten Milieuschilderung, den ausdrucksstarken Bildern des Landlebens zwischen Ernte, Wäschewaschen am Fluss und prächtigen Hochzeitsfeiern sowie in den präzise gezeichneten Figuren. (al)